Die Wörnitz – Spuren der Vergangenheit

Die Wörnitz in Bayern gehört zu den eher unbekannteren Kajakrevieren. Doch bei einer Tour bis ins hübsche Donauwörth kann man nicht nur die Ruhe und Natur genießen. Vom Wasser aus erfährt man auch viel über die ungewöhnliche Geschichte der Region – Burgen und Meteoritenkrater inklusive.

Plötzlich ist da eine Kapelle, oben auf einem einzelnen Felsen. Ansonsten ist die Umgebung eher flach, als wir mit unseren Kajaks an dem kleinen Ort Wörnitzstein in Bayern vorbeipaddeln. Der Fels mitsamt der Kapelle aber ragt unübersehbar in die Höhe. Wie der einsame Gesteinsbrocken da hinkam? »Das passierte vor vielen Millionen Jahren, als ein Meteorit rund 20 Kilometer entfernt einschlug«, erzählt Kajakguide Lutz Kretzschmar. Dabei wurde nicht nur ein Krater geschaffen, der für Geologen und Astronauten ein spannendes Forschungsgebiet ist. »Der Meteorit sprengte auch wahnsinnig viel Erdmasse weg, von der eben auch ein Gesteinsbrocken hier landete.« Irgendwann, lange Zeit später, bauten die Menschen dann ein Gotteshaus auf diese Anhöhe: die Kalvarienbergkapelle.

Sie ist es, die wir mit ihrem Zwiebelturmdach schon aus der Ferne entdecken, als wir bei unserer Kajaktour über die Wörnitz paddeln. Der Fluss entspringt in Schillingsfürst, schlängelt sich dann rund 130 Kilometer durch Bayern, bis er in Donauwörth in die Donau mündet.

Unbekannteres Kajakrevier

Die Wörnitz gehört zu den eher unbekannteren Kajakrevieren in Deutschland – ist aber bestens zum Paddeln geeignet. »Über weite Strecken sind keine Motorboote erlaubt«, berichtet Lutz. »Außerdem ist sie eher unbegradigt und mäandert ziemlich gemächlich durch die Landschaft.« Weil sie so viele Schleifen hat, wird sie manchmal auch als »Schlangenfluss« bezeichnet. Wer nicht die gesamte Strecke abfahren möchte, kann sich auf die Etappe zwischen Harburg und Donauwörth fokussieren. Dieser Abschnitt sei besonders hübsch, findet Lutz, der schon seit seiner Jugend hier entlangpaddelt. Tatsächlich ist die Burg Harburg oberhalb der gleichnamigen Stadt ein erstes Highlight: Die wuchtige Anlage mit dicken Außenmauern wurde im Mittelalter am Kraterrand gebaut und ragt äußerst imposant über der Wörnitz empor.


Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 6/2021 des kajak-Magazin.

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