Waldbaden für Aktive

Im Bayerischen Wald gibt es genügend Bäume für ein »Vollbad«. Und genügend Wanderwege, um sich mit allen Sinnen zu verausgaben. Judith Beck hat sich auf Trekkingtour im größten Waldgebiet Mitteleuropas begeben.

TEXT: JUDITH BECK / BILDER: JESÚS TENA

»Vor allem hab Zeit und nimm Umwege. Lass dich ablenken. Mach sozusagen Urlaub. Überhör keinen Baum und kein Wasser. Bewege dich in deinen Eigenfarben; bis du im Recht bist und das Rauschen der Blätter süß wird. Geh über die Dörfer. Ich komme dir nach.«

Während ich in der Nähe von Sankt Englmar im Bayerischen Wald wandere, kommt mir Peter Handkes Gedicht »Über die Dörfer« in den Sinn. Bäume und nichts als Bäume um mich herum. Es rauscht, es plätschert und es fühlt sich ein bisschen an wie beim Waldbaden-Kurs vor ein paar Monaten. Nur, dass ich damals in Zeitlupentempo unterwegs war und heute zügigen Schrittes. Aber Waldbaden folgt sowieso keinem konkreten Plan. Im Grunde geht es darum, seine Sinne zu öffnen. Für den Gesang der Vögel, den Duft von Harz, das Plätschern des Bächleins oder den zarten Wind auf der Haut.

Meine Art von Waldbaden ist dann eben die fordernde Version. Denn der Bayerische Wald kann durchaus fordernd sein. Vor allem, wenn man mit Klaus Feldbauer wandert. »Wenn ich was mache, dann richtig«, sagt der Wanderführer. Und ergänzt nach einer Pause: »Richtig im Sinne von übertrieben.« Dann erzählt er von seinen Marathons und Ultras; von den Radrennen; wie er den Berglauf am Hausberg der Region, dem Pröller, organisiert hat, vier Mal in Folge. Und wie er schließlich vom Berglaufen zum Trail-Running kam und ihn auch bei dieser Sportart der Ehrgeiz mit voller Wucht packte.

Sein Revier: die Berge um seine idyllische Heimat Sankt Englmar, etwa auf halber Strecke zwischen Regensburg und Passau. Der traditionsreiche Wallfahrts- und Luftkurort liegt am ersten nennenswerten Höhenzug des Naturparks Bayerischer Wald. Dahinter breitet sich bis in die Oberpfalz und nach Tschechien die größte zusammenhängende Waldfläche Mitteleuropas aus.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 9/2022 des trekking-Magazins.
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