Letztes Jahr erkundete der Autor Maximilian Semsch »Germany’s Top River Routes«, die schönsten Flussradwege Deutschlands. Neu hinzugekommen ist der Lahnradweg. Im vergangenen Sommer startete er seine Tour. Mit dabei: viel Motivation und perfektes Wetter.

Die Morgensonne spiegelt sich im ruhigen Wasser der Lahn, als ich meine Radreise in Biedenkopf starte. Ich halte kurz an, um ein Foto vom Landgrafenschloss zu machen, das hoch oben auf dem Schlossberg thront. Mein erstes größeres Ziel ist ein weiteres Landgrafenschloss, und zwar nicht das in Biedenkopf, sondern das in Marburg. Vor mir liegen rund 200 Kilometer voller Natur, Kultur und überraschender Begegnungen. Der Lahnradweg verspricht eine Mischung aus entspannten Uferwegen, historischen Städten und einer Flusslandschaft, die mich immer wieder zum Anhalten zwingt – nicht aus Erschöpfung, sondern aus Staunen.
»Der Lahnradweg überrascht mit Natur, Geschichte und Gemütlichkeit – perfekt, um das Rad einfach mal rollen zu lassen und den Kopf freizubekommen.«
Schlössertour
Die erste Etappe führt mich von Biedenkopf nach Marburg, eine Strecke von etwa 35 Kilometern. Im Lauf des Vormittags ersetzt eine dicke Wolkendecke den anfangs sonnigen Himmel. Der Radweg verläuft meist direkt an der Lahn, mal durch dichte Wälder, mal über offene Wiesenlandschaften. Die Strecke ist gut ausgebaut und angenehm zu fahren, besonders da es Richtung Marburg immer leicht bergab geht.
Immer wieder öffnet sich der Blick auf kleine Fachwerkorte, die sich ans Flussufer schmiegen. In Goßfelden, ein Ortsteil der Gemeinde Lahntal, lege ich eine erste Pause ein. Die alte steinerne Brücke im Ort ist nicht nur ein tolles Fotomotiv, sondern dank gemütlicher Sitzgelegenheiten auch perfekt für eine Mittagspause geeignet. Besonders da sich direkt neben der Brücke ein Bauernhof mit Hofladenautomat befindet, wo man gekühlte Getränke und Essen erwerben kann.
Je näher ich Marburg komme, desto lebhafter wird die Umgebung. Die letzten Kilometer führen vorbei an Gärten und Schrebergärten, bevor sich die imposante Silhouette der Universitätsstadt vor mir erhebt. Schon von Weitem ist das Landgrafenschloss auf dem Schlossberg zu sehen. Ich rolle gemütlich in die Altstadt, vorbei an historischen Gebäuden und Kopfsteinpflastergassen. Mein erster Halt: die beeindruckende Elisabethkirche. Ein perfekter Ort für eine kleine Verschnaufpause, bevor ich mich weiter auf die Reise entlang der Lahn begebe.
Fachwerkstadt Marburg
Marburg ist eine Stadt mit Geschichte – und das spürt man an jeder Ecke. Vom Zweiten Weltkrieg kaum betroffen, haben sich hier zahllose historische Bürgerhäuser erhalten, die meist auch wunderbar restauriert wurden. Die alte Universitätsstadt mit ihren verwinkelten Gassen, Fachwerkhäusern und dem imposanten Schloss hoch über der Stadt wirkt wie aus einer anderen Zeit.
Ich schlendere durch die Altstadt, lasse den Blick über die bunten Fassaden schweifen und genieße das lebendige Treiben. Zum Mittag kehre ich in ein kleines Café direkt am Ufer der Lahn ein. Während ich mein Essen genieße, plätschert das Wasser sanft an die Kaimauer, und in der Ferne sieht man Paddler, die gemächlich flussabwärts treiben. Die entspannte Atmosphäre sorgt für echtes Urlaubsgefühl – ein perfekter Moment, um kurz innezuhalten, bevor es wieder auf das Rad geht.
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