Von der lebendigen Kunstmetropole Nantes an der Loire bis zum geheimnisvollen Mont-Saint-Michel, der aus dem Ärmelkanal zu wachsen scheint, führt ein neuer Fernradweg einmal quer durch die Bretagne. Wer sich in den Sattel schwingt, erlebt auf über 500 Kilometern das wahre Gesicht und keltische Erbe dieser einmaligen Region im Nordwesten Frankreichs.

In Nantes geht man nicht shoppen, hier »crébilloniert« man, wie die Einheimischen sagen. Die charmant- kreative Wortschöpfung geht auf die Rue Crébillon zurück, denn in der eleganten Einkaufsstraße im Herzen der Stadt wird nicht gehetzt, hier wird geschlendert – vorbei an Schaufenstern von eleganten Boutiquen, Parfümerien und Chocolatiers und begleitet vom Duft frisch gebackener Crêpes und dem sanften Klirren der Espressotassen.
Eleganz und Kreativität am Tor zur Bretagne
Die Bretagne hat gerufen und mein zwölfjähriger Sohn und ich sind nach Nantes im Westen Frankreichs gekommen. Die Stadt am Unterlauf der Loire, etwa 55 Kilometer von der Atlantikküste entfernt, bildet das Tor zwischen dem Loiretal und der Bretagne und ist Startpunkt der Traversée Bretonne. Die neu ins Leben gerufene Fernradroute verknüpft bereits länger bestehende Radwege wie Loire à Vélo, Vélodyssée und Vélomaritime und verbindet Nantes mit dem UNESCOWeltkulturerbe Mont-Saint-Michel.
Wer dem Stadtbummel in Nantes eine Prise Belle Époque hinzufügen möchte, biegt nach wenigen Schritten auf der Rue Crébillon in die Passage Pommeraye ab. Sie zählt zu den schönsten historischen Einkaufsgalerien Frankreichs. Drei Ebenen aus Marmor, Glas und Gusseisen, erbaut im 19. Jahrhundert nach Pariser Vorbild: Die neoklassizistische Pracht mit ihren Säulengalerien, verschnörkelten Eisentreppen und Putten ist wahrlich ein Schmuckstück.
Für das Abendessen haben wir uns zweifellos das schönste Restaurant der Stadt ausgesucht: die traditionsreiche Brasserie »La Cigale«, direkt am Place Graslin gegenüber dem prächtigen Opernhaus gelegen, empfängt uns mit einer prachtvollen Kulisse, die einem den Atem raubt. Die hohen Räume des Gebäudes von 1895 beeindrucken mit üppigem Jugendstil-Prunk: Wohin man auch blickt, sieht man Spiegel, Stuck, Mosaike, Statuen und Medaillons. Und die Kulinarik steht dem Ambiente in nichts nach. Krönender Abschluss des Menüs: »Profiteroles et fontaine de chocolat« – ein süßer Traum aus luftigem Brandteig, gefüllt mit Vanilleeis und übergossen mit reichlich heißer Schokoladensoße.
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