Die Eifel – Zwischen Teufelsschlucht und Märchenschloss

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Eifel Teufelsschlucht

Wo findet man verwunschene Felsformationen, idyllische Vulkanseen und Märchenschlösser auf einem Fleck? Genau, in der Eifel! Das Mittelgebirge im Dreieck zwischen Aachen, Koblenz und Trier ist ein Traum für Wanderer.

Eifel Teufelsschlucht
TEXT/BILDER: ERIK VAN DE PERRE

Es ist Mitte April, als ich mich voller Vorfreude auf den Weg nach Höfen mache. Mein Ziel ist die alljährliche Narzissenblüte im Monschauer Ortsteil: Das berauschende Farbenfest von sechs Millionen Narzissen gleicht einer Märchenszene und lockt jedes Frühjahr Tausende von Besuchern in den nahen Nationalpark Eifel. Doch die freundliche Dame des Monschauer Fremdenverkehrsamts dämpft die Erwartungen: »Das nasskalte Wetter der letzten Tage hat vielen Narzissen den Garaus gemacht.«

Rechts plätschert der Bach, links erheben sich moosbewachsene Bäume. Vor mir liegt die Narzissenroute, ein 15 Kilometer langer Rundweg durch das Fuhrtsbach- und das Perlenbachtal, zwei Täler im Südwesten des Nationalparks. Beide Täler wurden seit dem 12. Jahrhundert durchgehend als Heuwiese genutzt. Nach der Heuernte im Sommer ließ man der Natur den Rest des Jahres ihren Lauf. So entstanden Blumenwiesen mit einer einzigartigen Artenvielfalt. Doch Ende der 1950er Jahre wurden die Wiesen aufgegeben und durch dunkle Fichtenwälder ersetzt. Erst als diese in den 1980er Jahren abgeholzt wurden, konnte sich die Artenvielfalt erholen. Seitdem blühen sogar die Narzissen wieder. Aber ich bin offensichtlich zu spät dran… Die Wiesen sind leer, nur kahle Stängel ragen aus dem Gras.

Ich passiere ein paar Schutzhütten, ein Specht hämmert vor sich hin. Statt Narzissen tauchen tote Birken auf, gefällt von scharfen Zähnen. Ha, Meister Bockert ist hier am Werk, wie auch der nahe Biberdamm zeigt, hinter dem der Bach aufgestaut ist. Der Biber war in dieser Region bereits im 18. Jahrhundert ausgerottet worden und kehrte erst 1980 nach einer erfolgreichen Wiederansiedlung zurück. Heute zählt der Bestand wieder mehr als 400 Tiere. Aber ich bin immer noch auf der Suche nach Narzissen…

Mit der Antoniusbrücke in Sichtweite schwindet die Hoffnung. Doch dann tauchen plötzlich doch noch ein paar intakte Narzissenfelder auf. Tausende von wilden Narzissen (Narzissus pseudonarcissus) wiegen ihre gelben Blüten sanft im Wind. Wenn dann noch die Frühlingssonne herauskommt, ist das Fest perfekt.

Die Augen der Eifel

Wer die Eifel von oben betrachtet, sieht eine sanft geschwungene Plateaulandschaft mit weiten Wiesen und bewaldeten Kuppen. Doch rund um Daun zeigt sich plötzlich ein ganz anderes Bild: Hier klaffen kreisrunde, wassergefüllte Löcher in der friedlichen Wald- und Wiesenlandschaft. Die Gewässer sind Maare und ihre Entstehung verlief alles andere als friedlich. Jahrmillionen lang waren Vulkane in der Eifel aktiv – zuletzt vor 11.000 Jahren, für Geologen nur ein Wimpernschlag. Wo aufsteigendes Magma auf Grundwasser traf, kam es zu Dampfexplosionen. Zurück blieben tiefe Krater, die sich später mit Wasser füllten: die Maare. Die berühmtesten sind die Dauner Maare. Sie inspirierten Künstler wie den Landschaftsmaler Fritz von Wille (1860-1941) und die Schriftstellerin Clara Viebig (1860-1952), die die Maare als die »Augen der Eifel« bezeichnete. Wanderer haben das Privileg, aus nächster Nähe in diese tiefblauen Augen zu schauen.

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