Die Voie Bleue ist eine Hommage an die Langsamkeit, eine Einladung, die Seele Frankreichs auf zwei Rädern zu erfahren. Sie führt durch die malerischen Flusslandschaften von Mosel und Saône, vorbei an imposanten Bauwerken und unzähligen kleinen Wundern am Wegesrand. Von historischen Städten bis zu unberührter Natur – hier verschmelzen Geschichte und Landschaft zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Haben Sie sich jemals gefragt, wie es wäre, Frankreich abseits der Touristenpfade zu erleben? Die Voie Bleue gibt die Antwort. Diese Route verbindet die Ruhe in der Natur mit dem Puls historischer Städte und bietet ein doppeltes Flussvergnügen. Das Beste: während der Reise genießt man viele autofreie Kilometer.
Regen peitscht gegen die Zugfenster auf dem Weg nach Perl. Das Wetter meint es nicht gut mit meinem Tourstart. Doch nach den ersten Pedalumdrehungen weichen alle Zweifel der Entdeckerlust. Am Dreiländereck trennen sich die Wege: Luxemburgs Reben klettern links die Hänge empor, das deutsche Moseltal breitet sich rechts aus. Der Osten Frankreichs wartet mit seinen 700 Kilometern Abenteuer auf der La Voie Bleue.
Zwischen Tropfen und Trauben
14:20 Uhr. Das GPS weist nach Süden – 68 Kilometer trennen mich von Metz‘ gotischen Kathedraltürmen. Das Rad durchpflügt wassergefüllte Senken. Rebzeilen an den Hängen erscheinen in geometrischen Mustern. Regentropfen lassen das Laub glänzen. Sonnenstrahlen durchstechen die Wolkendecke. Der glatte Asphalt trägt das Rad mühelos voran.
Ein Graureiher verharrt zwischen Seerosenblättern. Bei Contz-les-Bains öffnet sich das Moseltal. Störche staksen durch überflutete Wiesen, ihre Flügel blitzen weiß gegen die Wolken. Die Schleuse von Koenigsmacker thront über dem Fluss. Lastkähne schieben sich durch das stählerne Tor. Licht funkelt auf dem Wasser und in den Pfützen. Gräser neigen sich im Wind, Butterblumen leuchten am Wegrand. Das Atomkraftwerk Cattenom durchbricht die Landschaft wie ein steinerner Riese.
Kathedraltürme und Königsplätze
Unterwegs gibt es immer etwas zu entdecken: Schleusenbrücken bewachen die Stadt Thionville. Die Altstadt versteckt sich hinter Mauern. Der stillgelegte Hochofen U4 erinnert an Uckanges industrielle Vergangenheit. Durch Feuchtgebiete mit tanzenden Libellen führt der Weg nach Metz, wo die Kathedraltürme golden in der Abendsonne glühen. Der gotische Bau besitzt die größte Fensterfläche aller mittelalterlichen Kirchen Frankreichs – über 6.500 Quadratmeter. Laternen tauchen die Altstadtarkaden in warmes Licht. Darunter nehmen Cafés die Logenplätze der einstigen Handelsstände ein – mein erster Etappensieg.
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