500 Kilometer misst der Altmarkrundkurs, der sich durch das nördliche Sachsen-Anhalt schlängelt. Hier ist plattes Land und die abgeschiedenen Landstriche sind dünn besiedelt. Aber wer die Ruhe und Einsamkeit sucht und den Reichtum an Kulturschätzen und Natur zu schätzen weiß, der drehe hier seine Runden.

Sind die putzig! Zwei Junge sind schon aus den Eiern geschlüpft. Wir stehen gebannt vor dem Bildschirm und schauen zu, wie sich die Storcheneltern bei der Brut abwechseln. Eine Kamera am Nest hoch oben auf der Kirchturmspitze macht es möglich, die Weißstörche bei ihrer Brut und ihren Grußzeremonien zu beobachten. In dem kleinen Vorraum der mittelalterlichen Feldsteinkirche erfahren wir auch die Brutergebnisse der Weißstörche in den vergangenen Jahren. Eine Karte des NABU (Naturschutzbund Deutschland) zeigt die Flugrouten der Störche von Mitteleuropa bis nach Westafrika beziehungsweise bis ins südliche Afrika. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie viele tausende von Kilometern die Störche dabei zurücklegen.
Wir sind im Dörfchen Tylsen an der Dumme. Ein paar Bauernhäuser, die Dorfkirche, ein Gutsspeicher, ein altes, nicht zugängliches Schloss und die Ruine des Neuen Schlosses aus der Zeit der Renaissance. Kein Mensch ist auf den Straßen zu sehen. Wo das ist? Im Nirgendwo. Spaß beiseite: genauer gesagt in der Altmark. Altmark? Die liegt im Norden von Sachsen-Anhalt. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Altmark ist ein wirklich abgeschiedener Landstrich, wohl eines der am dünnsten besiedelten Gebiete Deutschlands. Aber gerade das ist es! Wer beim Radeln seine Ruhe haben will, der sollte den Altmarkrundkurs unter die Räder nehmen. Die Strecke führt nicht einfach nur durch flaches Land mit Wiesen, Feldern und Wäldern. Die Altmark ist eine historische Kulturlandschaft, in der zahlreiche Hansestädte mit eindrucksvollen Kloster- und Kirchenbauten locken. Aber der Reihe nach.
Von Hansestadt zu Hansestadt
Ausgangsort ist das schöne Havelberg, die erste von insgesamt acht Hansestädten auf unserer Tour. Dessen Stadtzentrum liegt auf einer Insel mitten in der Havel, die einige Kilometer weiter in die Elbe mündet. Dominiert wird das Stadtbild vom mächtigen Dom Sankt Marien. Nach der Besichtigung der Basilika geht es auf den Altmarkrundkurs, und zwar wollen wir entgegen dem Uhrzeigersinn radeln. Mit der Seilfähre überqueren wir die Elbe, passieren die Hansestadt Werben mit ihren mittelalterlichen Bauten und viel Fachwerk, ehe wir an den Elbauen vorbei zur stolzen Hansestadt Osterburg gelangen. Unterwegs treffen wir auf die Kirchenruine Käcklitz.
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