Ein landschaftlich imposantes Wanderprojekt für mehrere Wochen: Der neue Fernwanderweg Via delle Valli ist ein gerade eröffnetes Netz aus 50 Wanderwegen durch die Täler des Trentino. Er führt von der Skiregion Madonna di Campiglio bis zum Idrosee und umfasst sowohl die dramatischen Felsformationen der Brenta-Dolomiten als auch den Adamello-Gletscher.

Eine dichte, weiße Wolkendecke liegt wie Watte vor den Fenstern des Rifugio Segantini, einer kleinen bewirteten Berghütte auf 2.373 Metern in den italienischen Alpen, genauer: oberhalb des Val d’Amola in der Presanella-Gruppe. Doch auf einmal öffnet sich der Wolkenvorhang – und gibt den Blick frei auf die beeindruckenden Brenta-Dolomiten: Schroffe Gipfel ragen wie Statuen in den Himmel, Schneefelder leuchten in der Ferne. Ein Anblick, der mich immer wieder vom Gastraum nach draußen auf die Terrasse lockt – nur, um ihn Sekunden später wieder zu verlieren. Der Gastraum der Segantini-Hütte verströmt Gemütlichkeit, das liegt an der Verkleidung mit hellem Holz und dem Stimmengewirr unterschiedlichster Bergsteigergruppen. Benannt ist die Hütte nach dem italienischen Landschaftsmaler Giovanni Segantini, dessen Porträt die Wand ziert. Sein Name springt mir sogar auf den filigranen Spitzenvorhängen entgegen. Von außen wirkt das schlichte Steinhaus mit blau-weißen Fensterläden fast verloren in der imposanten Berglandschaft: Benachbart erhebt sich der höchste Gipfel des Trentino, die schneebedeckte Presanella (3.556 m). Wegen ihr stapfen zahlreiche Bergsteiger hier hoch. Doch auch Genusswanderer wie wir belegen hier die Betten, denn neben Aussichten auf die Brenta-Dolomiten und die Presanella sorgen auch der Monte Nero und die Amolaspitze für bestes Landschaftskino. Die Brenta-Dolomiten beeindrucken mit ihren über 3.000 Meter hohen Gipfeln wie die Cima Tosa und die Cima Brenta, Seen wie dem Lago di Molveno und dem Naturpark Adamello-Brenta.
Das Trentino birgt zahlreiche weitere, zum Teil versteckte Juwele, verborgen in Tälern, entlang abgelegener Pfade und zwischen den Gipfeln. Hier, im Naturpark Adamello-Brenta, treffen zwei Welten aufeinander: die kalkigen Dolomitenfelsen der Brenta-Gruppe und die Granitgesteine der Adamello-Presanella – geologisch wie ästhetisch eine Symbiose aus Hart und Weich, von zerklüfteter Kargheit und sanften Almwiesen. Während die östlichen Dolomiten, etwa die Drei Zinnen oder der Pragser Wildsee, Jahr für Jahr tausende Gäste anziehen, wandern vergleichsweise nur wenige in das abgelegene Val d’Amola und den Naturpark Adamello Brenta. »Dies ist der wilde Teil der Dolomiten«, sagt auch unser Bergwanderführer Nicola Binelli, der bereits im Alter von sechs Jahren auf dem Gipfel der Presanella stand.
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