Die Nordsee schickt Salz und Rückenwind. Cuxhaven markiert den Auftakt einer Reise, die Radler tief ins Binnenland führt. Der Strom zieht zwischen Deichen hindurch, wo im Alten Land die Obstbäume blühen. In Hamburg pulsiert das Leben, dahinter fließt die Elbe breit durch die Ebene. Wer früh in der Saison startet, hat die Wege für sich allein. Auf dem nördlichen Abschnitt begleiten einen Weite und Stille bis Wittenberge.

Rückenwind! Die Nordsee schickt ein Abschiedsgeschenk: Mit kräftigen Böen schiebt der Westwind mein bepacktes Rad landeinwärts. 11. April, Vorsaison – die perfekte Zeit. In Cuxhaven trete ich in die Pedale und folge dem Strom. Keine Höhenmeter, dafür endlose Deichkronen, die sich wie grüne Bänder durch das flache Land ziehen.
Mit Rückenwind durch die Elbmarsch
Die ersten Kilometer rollen wie von selbst. Links glitzert die Elbe, während sich rechts frisch ergrünte Wiesen ausbreiten. Auf dem Deichradweg fliege ich dahin, während die Giganten der Weltmeere an mir vorbeiziehen. Bunte Container türmen sich haushoch auf dem Deck. »Ever Forever« lautet der Name des Schiffes – »immer für immer«. Eine passende Metapher für den Elberadweg, eine der beliebtesten Routen Deutschlands, deren Anziehungskraft ungebrochen ist. Die folgenden Etappen offenbaren die Besonderheit dieser Strecke: ein ständiger Wandel zwischen Natur, urbanem Leben und malerischen Dörfern.
Plötzlich explodiert der Horizont. Hunderte Weißwangengänse erheben sich mit Geschnatter, kreisen über den Wiesen und lassen sich schließlich weiter hinten nieder. Die Elbmarschen sind ihr Rastquartier. Hier pausieren Tausende Vögel auf dem Zug zwischen ihren arktischen Brutgebieten und den Überwinterungsplätzen.
Frischer Wind treibt mich durch Otterndorf, vorbei an reetgedeckten Höfen und verschlafenen Dörfern. Nach 90 Kilometern taucht Stade auf. Am Hansehafen reihen sich Giebelhäuser aneinander. Im Hafenbecken spiegeln sich die Fachwerkhäuser, deren Fassaden von Wohlstand und Handelsmacht erzählen. Die Nachmittagssonne bricht durch die Wolken und malt Licht auf die Backsteinmauern. Im Alten Hafen dümpeln Traditionsschiffe. Zeit für eine Pause.
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