Wer ein episches Wanderabenteuer erleben möchte, muss nicht mehr in die Ferne schweifen. Immer mehr Wanderbegeisterte nutzen die Möglichkeit, das eigene Land als Thru-Hiker auf dem Nord Süd Trail (NST) zu Fuß zu entdecken. Dieser Weg verbindet auf 3.700 Kilometern 35 traditionelle Wanderwege und über 30 National- und Naturparks zu einem einzigartigen kulturhistorischen Fernwanderweg. Dahinter steckt die Idee einer einzigen Person.

Sonntagnachmittag in Düsseldorf, Markus L. sitzt auf der Couch, im Fernsehen läuft eine Doku über den Appalachian Trail. »Das hat mich total gepackt, dass es so eine Szene gibt, die sich ein halbes Jahr freinimmt und so lange Wege geht«, erinnert er sich. Um 4 Uhr morgens steht er auf und geht raus. Das erste Mal seit 30 Jahren steht Markus wieder im Wald. »Ich war wie berauscht.« Ein Erlebnis, das einschneidende Folgen hat. Ein Plan beginnt zu reifen. »Ich wollte einmal dem Hamsterrad entkommen und diese Freiheit entdecken.«
Markus beginnt zu googeln, sucht nach einer vergleichbaren Szene in Deutschland und stellt fest, dass eine deutsche Thru-Hiking-Community (Thru-Hiking nennt man das zusammenhängende Durchwandern eines Fernwanderwegs von Anfang bis Ende) quasi nicht existiert. Sein Entschluss steht fest: Er möchte nach Amerika, den Appalachian Trail wandern.
Zur Vorbereitung nimmt er sich den 300 Kilometer langen Rheinsteig vor. Während der Wanderung gab es die Initialzündung zu einer Idee, die nicht nur Markus’ Leben gehörig verändert hat.
»Warum gibt es in Deutschland keinen solchen Fernwanderweg? « Diese Frage lässt ihn nicht mehr los. Liegt es an den Wandervereinen? Ist das Land zu klein, zu wenig interessant? Deutschland hat keine Wildnis, dafür abwechslungsreiche Landschaften, geschichtsträchtige Orte und eine gute Infrastruktur. »Wenn es so etwas nicht gibt, dann mach’ ich das jetzt!« Das war vor ungefähr zehn Jahren.
Deutschlands längster Wanderweg gedeiht im Verborgenen
So entstand Deutschlands längster Wanderweg am heimischen Computer, quasi im Verborgenen. Anfang 2018 erstellt Markus die ersten Streckenentwürfe. Ursprünglicher Start sollte am Nordertor in Flensburg sein, der Endpunkt die Imperia in Konstanz am Bodensee. Die Route führte da noch durch den Teutoburger Wald. Doch irgendwas fehlte und der Weg glich zu sehr dem Europäischen Fernwanderweg E1.
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