Wandern im unbekannten Unterinntal

Bevor der Inn die Berge verlässt

Zwischen Innsbruck und Kufstein liegen nicht nur schöne Städte, sondern es locken auch prächtige Aussichtsgipfel, gemütliche Hütten und wilde Klammen. Zum profanen Durchfahren ist das Unterinntal auf alle Fälle viel zu schade!

TEXT: ANDREA STRAUSS / BILDER: ANDREAS STRAUSS

Sonne im Gesicht. Das wohlige Gefühl von Ruhe und Angekommensein nach einer längeren Wanderung. Der Geschmack von frischen Laugenbrezen und der Gedanke, dass jetzt erst mal alles andere warten kann – herrlich! Wir sitzen auf einem sonnigen Wiesenabsatz, essen unsere frischen Brezen und überblicken das Inntal tief unter uns. Ein wenig fühle ich mich dabei ertappt. Würde ich die tolle Aussicht auf den Inn mit seinen Flussmäandern genauso gut finden, wenn dort unten Niemandsland wäre? Oder ist es erst besonders schön, weil ich weiß, dass unten in Kufstein und Wörgl die Schulkinder gerade Vokabeln büffeln, in den Büros die Mails im Dutzend aufploppen und es sich an der Autobahnbaustelle staut wie an jedem anderen Tag auch? Ganz sicher bin ich mir nicht, wie meine Antwort ausfällt, aber zu meinen eigenen Gunsten rede ich mir ein, der Ausblick ist immer toll, egal, ob dort unten gerade der Bär steppt oder nicht.

Der Ausblick von den Gipfeln über dem Inntal ist tatsächlich immer wunderschön. Denn der Inngletscher hat einst alles, was im Weg stehen konnte, abgetragen, weggehobelt und aus dem Weg geschafft. So blieb nicht nur ein breites Tal, in dem sich Städte bauen ließen, Straßen, eine Bahnlinie und eine Autobahn, sondern die Breite des Tals beschert auch außergewöhnlich weite Blicke. Viel zu selten bleiben wir im Unterinntal. Viel zu oft fahren wir nur durch.

Kilometerlange Logenplätze

Von unserem Wiesenabsatz überblicken wir die beiden großen Innschlaufen bei Kirchbichl. Sie fallen sofort ins Auge. Erst nach und nach geht unser Blick dann auch zum Bergpanorama. Bis zu den Felswänden des Wilden Kaisers ist es nicht weit, die Loferer und Leoganger Steinberge schließen gleich daran an. In der Ferne blitzen die Gletscher und Schneeflächen der Hohen Tauern. Wiesbachhorn und Großvenediger erkennt man noch leicht, viele andere Berge erscheinen als ferne Zackenreihe. Bei den Zillertaler Gipfeln sind wir etwas firmer beim Benennen, die Stubaier jenseits der Brennerfurche erkennt man gerade noch so, sie sind bereits 70 Kilometer und mehr entfernt. Dann deckt das Karwendel mit seinem hellen Fels alle entfernteren Berge ab. Nur der doppelgipflige Guffert im Rofan macht eine Ausnahme, auf ihn ist der Blick komplett frei.

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