Einst als »Armenhaus der Republik« verschrien, feiert das Emsland sein Comeback. Zum 75. Jubiläum des Emslandplans locken neue Routen für Radler. Die »Heimatschleifen« verbinden urwüchsige Moore, steinzeitliche Großgräber und die Spuren des historischen Emslandplans – perfekt für entspannte Tagesausflüge auf flachen Wegen.

Der Regionalexpress 15 verkehrt heute circa 35 Minuten später. Grund dafür ist ein technischer Defekt an einem anderen Zug. Wir bitten um Entschuldigung.« Der Anschlusszug nach Meppen hat Verspätung. Natürlich. Die Lautsprecherdurchsage am Bahnhof in Rheine ist wahrscheinlich einfach ein erster Hinweis darauf, dass man im Emsland die Dinge entspannter angeht. In Meppen angekommen, befestige ich die Packtaschen am Gepäckträger und es kann losgehen. Allerdings komme ich nicht weit, denn gegenüber der Meppener Innenstadt lädt die malerische Höltingmühle auf einer Landzunge zwischen dem Flüsschen Hase und dem Dortmund-Ems- Kanal zu einem ersten Fotostopp ein.
Dieses Mal habe ich mich nach dem Motto »ein Hotel – vier Himmelsrichtungen« für die entspannte Variante entschieden: Statt einer Mehrtagestour mit täglichem Quartierswechsel habe ich mir Haselünne als »Basislager « für Sternfahrten in die Umgebung ausgesucht. Die älteste Stadt des Emslands liegt eingebettet zwischen Wiesen und Wäldern am Ufer der sanft mäandrierenden Hase. Das Burghotel Haselünne an der Steintorstraße mitten in der charmanten Altstadt erweist sich dabei als idealer Ausgangspunkt.
Zum See(le) baumeln
Am nächsten Morgen kann ich gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstücksbuffet unter der großen Glaskuppel starten, ohne vorher noch Sachen packen zu müssen. Die erste Heimatschleife trägt den passenden Namen »Zum See(le) baumeln« und führt mich in Richtung Süden zum Saller See.
Nach der Straßenbrücke über die Hase verläuft der Radweg noch ein kurzes Stück neben der Lingener Straße, dann geht es auf einsamen Wegen durch weite Felder. Der erste schöne Fleck, an dem ich eine Pause einlege, lässt nicht lange auf sich warten. Die liebevoll gestaltete Rasthütte »In´t Euwer – Landliebe in Drope« bietet direkt am Wegesrand alles, was das Radlerherz oberbegehrt. Der großzügig überdachte Außenbereich mit stabilen Holztischen und -bänken lädt zu einem gemütlichen Picknick ein. In der Hütte nebenan versorgen zwei gut bestückte Verkaufsautomaten die Gäste mit erfrischenden Getränken, Eis oder warmen Kaffeespezialitäten, und eine Kühltheke hält zusätzliche Leckereien bereit. In den liebevoll arrangierten Regalen wird eine Auswahl an lokalen Spezialitäten und verschiedenen handgemachten Mitbringseln präsentiert.
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