Vier Mittelgebirge, geschmeidige Trails und 630 Kilometer pures Gravelbike-Abenteuer: Diese Route erschließt die versteckten Schätze Mainfrankens. Von den Rebhängen Würzburgs geht es durch die Stille des Steigerwalds, durch die Haßberge, über die Kuppen der Rhön bis in das Waldmeer des Spessarts. Ein Rundkurs für echte Entdecker.

Ein Meer aus bunten Windwesten und Armlingen wogt über den Talavera-Parkplatz. 85 Gravelbiker warten darauf, durch die geheimen Pfade Mainfrankens zu cruisen. Auf unseren GPS-Geräten schlängelt sich die Route des Mainfranken Gravellers durch die vier Mittelgebirge wie ein roter Faden. Die Festung Marienberg markiert majestätisch den Startpunkt – von hier aus werden wir auf verborgenen Wegen durch Unterfrankens schönste und vor allem ruhigste Winkel streifen. Als Jochen Kleinhenz das Briefing startet, lächle ich still – die wildeste Schotterpisten-Safari Unterfrankens kann beginnen. Mein Cousin Felix und ich kennen die Trails im Spessart, unserem Heimatrevier. Dort wartet das finale Highlight dieser besonderen Tour. Die Vorfreude steigt!
Kalter Start, warme Muskeln
Schotter knirscht unter den Reifen. Der erste Anstieg durchs Steinbachtal weckt die müden Muskeln. Die Temperatur kriecht von morgendlichen 7 °C nach oben. Der Trail wechselt seinen Charakter alle paar Meter: Mal gleiten die Räder sanft über den verdichteten Waldboden, dann rüttelt grober Schotter am Lenker. Die Radlerkarawane schlängelt sich in den Guttenberger Forst, wo sich erste Sonnenstrahlen durch die Baumkronen kämpfen.
Alle Fahrer finden ihren Rhythmus. Zwischen frischem Maigrün und leuchtend-gelben Rapsfeldern öffnet sich ein Panorama wie aus dem Bilderbuch. Die Räder tanzen über den holprigen Untergrund, während sich der Tross wie eine bunte Schlange durch die Landschaft windet. Die Mittagssonne trifft auf die Tauberrettersheimer Brücke. Balthasar Neumanns Meisterwerk markiert den südlichsten Punkt der Schleife. Erste Quellwolken schieben sich vor die Sonne. Zeit für den Schwenk nach Nordosten.
Im Herzen Frankens
In Iphofen lockt der Franzenbäck mit Kaffeeduft und frischen Hefeteilchen. Die Pause im historischen Ortskern kommt genau richtig. Vor uns erhebt sich der anspruchsvollste Teil der Route durch die terrassierten Weinberge. Die Rebstöcke zeichnen ein geometrisches Muster in den Hang, während sich der Schotterweg in Serpentinen nach oben windet. Mit jedem Höhenmeter weitet sich das Panorama: Unten breitet sich Iphofen mit seinen roten Ziegeldächern aus, die Kirchtürme wachen über die mittelalterliche Stadtkulisse. Im Hintergrund verschmelzen die sanften Hügel Unterfrankens mit dem Horizont.
Nach der Weinbergpassage tauchen wir in den Steigerwald ein – einen der größten zusammenhängenden Buchenwälder Deutschlands. Auf mehr als 1.280 Quadratkilometern erstreckt sich hier ein Naturparadies. Zwischen majestätischen Buchen und knorrigen Eichen, von denen einige gut 300 Jahre alt sind, führt unser Weg stetig bergauf. Der Mainfranken Graveller zieht über die höchsten Erhebungen aller vier Mittelgebirge. Hier im Steigerwald ist es der 498 Meter hohe Große Knetzberg. Manchmal taucht mitten im Wald auf einer Kuppe eine Burgruine auf, wie ein vergessener Wachturm aus längst vergangenen Zeiten.
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