Teil 3 des Donauradwegs: Serbien, Rumänien, Bulgarien

Der wilde Osten Europas

Die Donau schneidet durch Felsen und Geschichte zugleich. Das Eiserne Tor öffnet den Weg in eine vergessene Welt zwischen Rumänien und Bulgarien, wo sich in der Walachei weite Ebenen und alte Dörfer abwechseln. Reiseautor Thorsten Brönner nimmt uns mit auf eine Reise durch Raum und Zeit, die im Donaudelta ihren krönenden Höhepunkt findet.

TEXT/BILDER: THORSTEN BRÖNNER

Schwarz gähnt der Tunnel und verschluckt jeden Lichtstrahl. Geisterbahnengleich reihen sich diese finsteren Portale aneinander, durchbrechen die massiven Felswände des Eisernen Tors. Nur ein gelbes Sicherheitsgeländer weist den Weg durch die Dunkelheit. 10. April, im Osten Serbiens. Die elfte Etappe des Donauradwegs führt ins Herz eines Jahrmillionen alten Naturdramas: Hier sprengt der Strom seinen Weg durch die Karpaten. Der heutige Tag funkelt als Kronjuwel der gesamten Donaufahrt.

Die wilde Seite der Donau

Weit zurück liegt die bescheidene Quelle im Schwarzwald, wo zwei Marmorgestalten im Donaueschinger Schlosspark das Geheimnis der jungen Donau teilen. Die malerischen Fachwerkstädte Deutschlands und die barocken Schätze der Wachau prägten die ersten Etappen. Nach insgesamt 1.800 Kilometern durch Budapest und die Weiten der ungarischen Tiefebene bis Belgrad präsentiert sich nun die wilde Schönheit Südosteuropas.

Die Festung Golubac erhebt sich majestätisch im Morgenlicht. Weiße Türme steigen aus dem Wasser empor, thronen auf einem Felsvorsprung wie ein mittelalterliches Filmset. Ihre strategische Lage am Eingang zur Schlucht verrät die einstige militärische Bedeutung – wer diese Passage kontrollierte, beherrschte den Donauhandel zwischen Orient und Okzident.

Die aufgehende Sonne taucht die Donau in flüssiges Silber. Hier beginnt der Nationalpark Đerdap, der sich über 63.000 Hektar entlang des Flusses erstreckt. Seit 1974 unter Schutz gestellt, bewahrt er eines der spektakulärsten Durchbruchstäler des Kontinents. Die südwestlichen Ausläufer der Karpaten zwängen hier den Strom auf weniger als 150 Meter Breite – ein geologisches Nadelöhr, das der Fluss in Jahrmillionen formte.

Mit jedem Kilometer wächst die Dramatik der Landschaft. Die Radstrecke verläuft auf der asphaltierten Straße direkt am Wasser entlang. Meine lichtstarke Lampe schneidet einen schmalen Kegel in die Finsternis der Tunnel – ein unverzichtbarer Begleiter auf dieser Etappe.

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