Weinberge und Meer mit dem Rad erleben

Von der Brda zur slowenischen Adria

Zwischen leuchtenden Weinreben über Hügelrücken kurven, dem smaragdgrün bis eisblau schimmernden Strom der Soča folgen, durch den einsamen Karst zum Lipizzaner-Gestüt und schließlich nach Piran – an die gerade mal 46 Kilometer lange Mittelmeerküste Sloweniens. Was für eine opulente Radtour, was für ein Farbenrausch in einer überwältigenden landschaftlichen Vielfalt.

TEXT/BILDER: NORBERT EISELE-HEIN

Gemächlich rattert die Bahn bei Solkan über die größte aus Steinblöcken bestehende Eisenbahnbogenbrücke der Welt und beschert uns herrliche Tiefblicke auf die berühmte Soča. Nur wenig später entlässt uns der Zug mit einem leisen Zischen der Türen in Nova Gorica, das bereits 2020 zur Kulturhauptstadt Europas 2025 gekürt wurde.

Die Vorbereitungen für diverse Kulturevents laufen auf Hochtouren, Ausstellungen werden kuratiert, aber wir stellen eine ausgedehnte Visite erst mal schweren Herzens hintenan, weil uns der Sprung in die adriatischen Fluten jetzt doch stärker lockt. Also schwingen wir uns sofort in die Sättel und kurbeln Richtung Nordwesten in die Brda. Was für eine Wonne, sich auf den schmalen, gewellten und kurvigen Sträßlein zu verlieren … stets betörendes Grün der in den Horizont rankenden Weinreben und rosarote Farbtupfer blühender Kirschbäume im Blick.

Vom Mystischen Wald zum Hechtsprung in die Adria

Im Anschluss steht der Karst auf dem Programm. Karst steht für eine steinige, kaum fruchtbare Landschaft, die nur schwer zu kultivieren ist. In dem felsigen Verhau finden sich zudem immer wieder Einsturztrichter, sogenannte Dolinen, die durch unterirdischen Wasserabfluss entstehen. Die Landschaft ist so eindrücklich, dass der slowenische Name »Kras«, also Karst, weltweit für diesen Landschaftstypus übernommen wurde. Über Sempeter kurbeln wir auf der Nebenroute 611 durch das Weinanbaugebiet des gleichnamigen Flusses Vipava in diese steinige und häufig von den Böen der Bora gepeitschte Landschaft.

Mittendrin in diesem felsigen Irrgarten thront das Dörfchen Vipavski Križ postkartengleich auf einem Hügel. Über die Route 204 erreichen wir Štanjel – eine weitere Augenweide: verwinkelte Gassen, schmale Bogengänge, wo nicht mal ein Fahrrad ohne Rangieren um die Kurve passt, lauschige, weinumrankte Lauben mit ergreifendem Fernblick über den felsendurchsetzten Karst. Hier wären noch Abstecher zur Predjama-Burg und zur Höhle von Postojna möglich, aber genug für heute.

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