Im Herzschlag des Schwarzwalds

Eine Reise durch den Norden des größten deutschen Mittelgebirges – zwischen Wildnis, Wein und stillen Welten

Zwischen Karlsruhe und Freudenstadt öffnet sich ein Stück ursprüngliche Natur: der Nordschwarzwald. Hier, wo Fichten seit Jahrhunderten wachsen und Mühlen vom Wasser der Bäche angetrieben werden, zeigt sich die Natur von ihrer leisesten Seite – und schenkt jenen, die zuhören, ein Gefühl tiefer Gelassenheit.

TEXT: KATHARINA BAUS / BILD: STEFAN ROST

Der Regen fällt in feinen Schnüren, als wir uns in unsere knalligen Jacken kuscheln. Ein kurzer Blick, ein Lächeln, dann rollt der VW California Beach eHybrid vom Parkplatz. Hinter uns das Grau der Stadt, vor uns das tiefe Grün des Schwarzwalds. Wir folgen der Straße Richtung Süden, vorbei an Stuttgart, hinein in eine Landschaft, die mit jedem Kilometer stiller wird. Bei Baden-Baden biegt die Landstraße in ein Labyrinth aus Wald. Der Asphalt glänzt nass, die Luft riecht nach Tannen und Erde.

Unser Ziel: das Nationalparkzentrum Ruhestein, das Tor zum ersten Nationalpark Baden-Württembergs. Das Gebäude – aus Holz und Glas, archaisch und modern zugleich – fügt sich harmonisch in die Landschaft. Innen begrüßt uns ein Satz von Friedrich Nietzsche: »Wir sind so gerne in der freien Natur, weil sie keine Meinung über uns hat.« Ein Satz, der bleibt.

Wo die Wildnis spricht

Die Ausstellung im Nationalparkzentrum ist ein poetisches Lehrstück. Licht, Klang und Bewegung erzählen vom Werden und Vergehen des Walds. Zwischen interaktiven Stationen und großformatigen Illustrationen begreifen wir, dass die Natur hier kein Hintergrund ist, sondern Hauptdarstellerin. Auf einem Steg aus weißen Ästen bewegen wir uns durch eine Inszenierung aus Schatten und Klang, begleitet von Vogelrufen, Wind und dem Rauschen unsichtbarer Baumriesen.

Draußen wartet der 34 Meter hohe Aussichtsturm. Die Treppen knarzen, der Wind zerrt an unseren Jacken. Dann, oben: ein Blick über ein Meer aus Tannen, über Wälder, die seit über einem Jahrhundert unberührt wachsen. Die Luft ist kühl, klar, voller Leben. Freiheit riecht hier nach Harz. Im angrenzenden Café wärmen wir uns mit einem Kaffee auf. Durch die Panoramascheiben sehen wir Nebelfetzen zwischen den Wipfeln tanzen. Der Schwarzwald atmet – langsam, tief, gelassen.

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