Im Rhythmus des Rheins

Auf einer Campingreise von Düsseldorf nach Kehl erwarten uns beeindruckende Flusslandschaften vom Nieder- bis hinunter zum Oberrhein. Und der romantische Mittelrhein mit seinen zahlreichen Burgen und Schlössern, mit malerischen Ortschaften und steilen Weinhängen spricht alle Sinne an.

Es ist die wohl logischste und ursprünglichste Art des Reisens: dem Lauf eines Flusses folgen. Uns gibt der Rhein die Richtung vor, diesmal flussaufwärts. Die Orientierung ist leicht, die Landschaft herrlich. Schmucke Orte entlang der Wasserstraße weisen auf die große Bedeutung für Handel und Wirtschaft hin. Bald wird der Fluss zum vertrauten Anblick, zum Begleiter, zum Freund.

Wir übernachten ein wenig oberhalb mit Rheinblick oder direkt an seinen Ufern, lauschen dem leisen Gurgeln des Wassers, wo er Felsen umspielt. Hoch oben auf dem Berg grüßt eine Burg, lädt ein, sich in ihren Mauern aufzuhalten. Im Anschluss dann ein leckeres Essen, ein gutes Glas Rheinwein unter Linden oder Kastanien. Dieser wird schon am Drachenfels, am Beginn des Mittelrheins, kultiviert und prägt oftmals die Flusslandschaft. Wir nehmen den Rhythmus des fließenden Wassers an, mal behäbig dahinziehend, mal munter hüpfend, immer zeitlos. Es könnte ewig so weitergehen!

MIT CHARME UND GESCHICHTE
Vater Rhein wird der große Strom genannt, und unbeirrt trotzte er allen Versuchen, ihn gänzlich zu bezwingen. Seine schlagenden Wasser haben eine romantische Landschaft geformt, und doch kann er eine vernichtende Urkraft sein, mit verheerenden Hochwassern. Das wissen auch die Menschen in Nordwestdeutschland, die am Übergang zum Niederrhein leben. Überall gemahnen Deiche, den Fluss nicht zu unterschätzen.

Uns aber erscheint die Landschaft ruhig, fast schon melancholisch. Träge mäandriert der breite Strom durchs flache, grüne Land. Schiff an Schiff kommt hier vorbei, flott flussabwärts, langsamer flussaufwärts, womöglich von Duisburg-Ruhrort kommend, mit dem gewaltigen Binnenhafen.