Im Zeichen des Wassers

Stein am Rhein markiert das Ende des Bodensees und den Beginn des Hochrheins. Nachdem sich die Wassermassen am Rheinfall bei Schaffhausen ausgetobt haben, schlängelt sich der Fluss gemütlich an den Ausläufern des Südschwarzwalds entlang. Hektik ist hier ein Fremdwort und auf beiden Ufern warten malerische Städte auf eine Entdeckung. Autor Michael Hennemann machte sich auf den Weg.

Als Startpunkt der Reise rheinaufwärts habe ich mir das Städtchen Bad Säckingen ausgesucht. Vom dortigen Wohnmobilstellplatz ist es nur der sprichwörtliche Katzensprung in die mittelalterliche Altstadt auf einer ehemaligen Rheininsel. Überragt werden die malerischen Gassen von den weithin sichtbaren barocken Zwiebeltürmen des Friedolinsmünsters. Ihm zu Füßen liegt der Münsterplatz, wo viele gemütliche Cafés und Restaurants zum Verweilen einladen.

So gestärkt führt der weitere Rundgang ans Rheinufer. Hier gibt es zunächst den wehrhaften Diebesturm mit seinen mächtigen Mauern und wenige Schritte weiter die historische Holzbrücke zu bestaunen. Mit einer Länge von 200 Metern ist das mächtige Bauwerk ein eindrucksvolles Zeugnis der Zimmermannskunst und die längste überdachte Holzbrücke in Europa. Sie überspannt den Rhein schon seit 400 Jahren, aber einen Brückenzoll muss man schon seit Langem nicht mehr entrichten. Einem Abstecher hinüber zu den Eidgenossen steht also nichts im Weg.

KLEINSTADTPERLE AM HOCHRHEIN
Nächste Station auf dem Weg flussaufwärts ist Laufenburg. Angesichts der nur leichten Strömung, mit der der Hochrhein hier unter der hübsch anzuschauenden historischen Steinbrücke hindurchfließt, braucht es einiges an Fantasie, um sich vorzustellen, dass hier einst die nach dem Rheinfall zweitgrößten Stromschnellen des Hochrheins brodelten. Das ist aber längst Geschichte, denn zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die sogenannten Laufen« zur Verbesserung der Schiffbarkeit und für den Bau eines Kraftwerks gesprengt.