Im Nordschwarzwald treffen wir auf eine Mittelgebirgslandschaft mit ursprünglichen Wäldern, stillen Karseen, Wasserfällen und heideartigen Hochflächen. Seit wenigen Jahren ist ein Teil als Nationalpark ausgewiesen. Ein guter Grund, dem Schwarzwald wieder einmal einen Besuch abzustatten, um zu wandern, Tiere zu beobachten, die Stille zu genießen und ein paar Tage an der frischen Luft zu verbringen.
Aus der Nähe betrachtet, sieht er gefährlich aus. Ein riesiges, dunkles Augenpaar, dem nichts entgeht, und scharfe Greifzangen. Denen möchte man nicht zu nahe kommen. Und dann noch der Name! Warzenbeißer! Für einen Science-Fiction-Film könnte man sich ihn in 100-facher Vergrößerung als Protagonisten vorstellen.
In Wirklichkeit ist die kleine Heuschrecke froh, wenn wir ihr nichts zuleide tun – und vor allem ihren sensiblen Lebensraum erhalten. Die offene Moorlandschaft, wie sie in den Höhenlagen des Schwarzwalds existiert, ist für den Warzenbeißer gut geeignet. Damit sie erhalten bleibt, waren und sind allerdings einige Bemühungen nötig.
WEIDETIERE PFLEGEN DIE LANDSCHAFT
Die Geschichte beginnt für den Warzenbeißer bereits mit der Gebirgsbildung. Der Schwarzwald ist eines der ältesten und geologisch interessantesten Mittelgebirge in Europa. Auf einem Grundgebirge aus Granit und Gneis liegt unter anderem Buntsandstein als Deckengebirge auf. Er stellt für die Moore und Grinden, wie man die baumfreien Rücken im Schwarzwald nennt, eine gute Basis dar.
Den nächsten Schritt taten die Bauern aus den Tälern. Im Mittelalter begannen sie, die Bergrücken zu roden und mit Kühen und Ziegen zu beweiden. Ihre Hinterwälder Rinder waren an das raue Klima und die karge Kost gut angepasst. Sie fraßen sich den Sommer über den Bauch voll und sorgten gleichzeitig dafür, dass die Rodungsinseln baumfrei blieben. Wo sie nicht hinterherkamen oder einzelne Pflanzen nicht ihrem Geschmack entsprachen, halfen die Bauern mit dem »Weidbrennen« nach.
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