Nicht ohne mein Rad

Das Fahrrad gehört für viele Camper einfach dazu. Das eigene Zweirad im Gepäck ist die Grundlage für erlebnisreiche Ausflüge in die Natur und erhöht die Mobilität am Urlaubsziel. Die Transportmöglichkeiten für Fahrräder und E-Bikes mit dem Wohnmobil und dem Wohnwagen sind enorm. Wir geben Ihnen einen Überblick der unterschiedlichen Varianten und benennen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Trägersysteme.

Abb.: Carado


MITNAHME IN DER HECKGARAGE
Die geräumige Heckgarage eines Reisemobils bietet die einfachste Möglichkeit für den Fahrradtransport. Sie hat je nach Fahrzeugtyp Platz für bis zu zwei Fahrräder, die dort gut geschützt vor den Elementen und dem Zugriff von Langfingern mitfahren. Um die Räder für den sicheren Transport zu verzurren, bietet der Campingfachhandel diverse Halterungssysteme zum Nachrüsten für die Heckgarage an. Das Spektrum reicht vom einfachen Schienensystem, das am Boden verschraubt wird, über aufwendige Lösungen, die wie eine Schublade seitlich herausgezogen werden, sodass man sich zum Verzurren der Räder nicht tief in die Garage hinein- beugen muss, bis zu komfortablen Konstruktionen, bei denen die Räder (oder sogar ein Motorroller) über eine Seilwinde in den Stauraum gezogen wer-den. Auf eine Heckgarage muss man in der beliebten Fahrzeugklasse der kompakten Kastenwagen zwar verzichten, aber bei Modellen mit einem Hubbett entsteht durch die variable Höhe bei Bedarf im Heck ein großer Stauraum, der auch hier die Fahrradmitnahme im Fahrzeuginneren ermöglicht.

TRANSPORT AUF DEM HECKTRÄGER
Falls die Heckgarage nicht groß genug ist oder durch Grill, Campingmöbel und anderes sperriges Reisegepäck in Beschlag genommen wird, stellen Heckträger eine alternative Mitfahrgelegenheit für Fahrräder dar. Sie werden an der Fahrzeugrückwand von Wohnmobilen bzw. an den Flügeltüren oder der Heckklappe von Kastenwagen befestigt. Letztere sind häufig mit einem mehr oder weniger komfortablen Mechanismus zum Abklappen oder seitlichen Verschieben ausgestattet, sodass man trotz aufgeladener Fahrräder noch einen Zugang zum Stauraum im Heck des Fahrzeugs hat.

Ein Nachteil der Heckträger ist ihre vergleichsweise hohe Montageposition, sodass die Räder zum Verladen mindestens auf Brusthöhe angehoben werden müssen, was insbesondere bei schweren Pedelecs oft nach der Hilfe einer zweiten Person verlangt. Wer sich den Kraftaufwand sparen und den Rücken schonen möchte, greift zu einem absenkbaren Heckträger, bei dem sich die Beladeplattform entweder über eine Kurbel oder noch komfortabler mithilfe eines 12-V-Motors absenken lässt. Anschließend können die Räder ganz bequem auf Bodenniveau verladen werden.
Enorm stabil sind spezielle Lastenträger, die we-der an der Hecktür noch am Aufbau befestigt, sondern direkt am Fahrzeugchassis verschraubt wer-den. Die Scharniere der Türen werden daher nicht belastet und die Beladungshöhe ist ähnlich niedrig wie bei Trägern für die Anhängerkupplung. Zum Verladen von schweren E-Bikes oder Motorrollern sind als Zubehör oft Auffahrrampen erhältlich.



TRÄGER FÜR DIE ANHÄNGERKUPPLUNG
Fahrradträger für die Anhängerkupplung sind sehr flexibel und können ohne großen Montageaufwand an unterschiedlichen Fahrzeugen genutzt wer-den. Bei komfortablen Modellen reicht ein Hand-griff, um den Träger auf die Kupplung aufzusetzen und dort zu verspannen. Oftmals besteht die Möglichkeit, mit zusätzlichen Schienen die Ladekapazität auf bis zu vier Bikes zu erweitern. Junge Familien sind so gut vorbereitet und brauchen keinen neuen Träger zu kaufen, wenn der Nachwuchs da ist.

Dank der niedrigen Bauhöhe gerät das Hoch-heben der Fahrräder auf die Schienen des Trägers nicht zum Kraftakt und für schwere E-Bikes gibt es als Zubehör oft optionale Laderampen. Essenziell für Campingbusse oder Kastenwagen ist ein Mechanismus zum Abklappen oder seitlichen Verschieben des Trägers, damit sich die Hecktüren noch öffnen lassen und man nach der Ankunft am Stellplatz nicht erst die Fahrräder abladen muss, um an den Campingtisch oder den Grill im Stauraum unter dem Heckbett heranzukommen.

Abb.: Annika Müller

MITNAHME BEIM WOHNWAGEN
Auch Wohnwagenfahrer haben eine große Auswahl an unterschiedlichen Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme. Die luxuriöseste sind spezielle Trans-port-Caravans wie zum Beispiel der Knaus Deseo mit breiter Heckklappe, stabiler Auffahrrampe und Hubbett, die eine komfortable Unterbringung insbesondere für teure und schwere Pedelecs im Wohnwageninnenraum bieten.

Auch für Wohnwagen gibt es Heckfahrradträger, die an der rückseitigen Fahrzeugwand montiert werden. Ähnlich wie beim Wohnmobil erschwert die erhöhte Position den Beladevorgang und das zusätzliche Gewicht der Fahrräder steigert die Hecklastigkeit des Wohnwagens. Verstärkt durch die Hebelwirkung wird so der Druck des Wohnwagens auf die Anhängerkupplung am Zugfahrzeug verringert. Eine Kontrolle der Stützlast ist daher dringend angeraten, damit das Wohnwagen-Gespann sicher unterwegs ist.

Am weitesten verbreitet unter Wohnwagen-Fahrern sind Fahrradträger für die Deichsel. Die Schienen werden ohne Bohren zwischen Deichselkasten und Stützrad des Wohnwagens auf die Zugdeichsel geklemmt. Je nach Modell kann der Deichselträger den Zugang zu Deichselkasten und Feststellbremse sowie Stützrad beeinträchtigen. Dafür geht das Auf- und Abladen dank der niedrigen Höhe leicht von der Hand und man hat die Räder durch die Rückscheibe des Zugfahrzeugs jederzeit gut im Blick.

Als letzte Option steht der klassische Dachträger auf dem Dach des Zugfahrzeugs zur Verfügung. Da die Fahrräder dabei aber zum Be- und Entladen über Kopf gehievt werden müssen, muss man sich mit dem vergleichsweise umständlichen Beladevorgang arrangieren und ebenso einen gesteigerten Spritverbrauch in Kauf nehmen – die aufrecht stehenden Fahrräder erhöhen den Windwiderstand deutlich.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2022 des CAMPING & REISE Magazins.
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