Über möglichst viele Pässe – Mit dem Wohnmobil über die Alpen

Isabel Weihermann ist oft mit ihrer Frau Elvi und Hund Piero im Wohnmobil in ganz Europa unterwegs, bevorzugt in den Alpen und Italien. Sie schätzen die Flexibilität und stehen am liebsten autark und frei. Bei ihrem Alpen-Roadtrip durch drei Länder lassen sie sich treiben und halten dort an, wo es ihnen gefällt.

**TEXT / BILDER: ISABEL WEIHERMANN / BILDER: ELVIRA WEIHERMANN-WICHE**

Die Seealpen, die Route des Grandes Alpes, Kurven und Pässe en Masse – das ist der Traum eines jeden Motorradfahrers. Vor vielen Jahren sind wir genau diese Route mit den Motorrädern gefahren. Schon damals war klar: Die Tour muss auf unsere To-Do-Liste für Wohnmobilreisen. Wir hatten außerdem unserem Hund Piero versprochen, dass er im Sommer Schnee unter die Pfoten bekäme.

Die bekannte touristische Route beginnt offiziell in Thonon-les-Bains am Genfer See und führt immer südwärts bis nach Menton an die Côte d’Azur. Mit ihren zahlreichen Pässen ist die Tour legendär. Schon die Anreise über die Schweiz lockt mit zahlreichen Gipfeln, noch bevor die Route des Grandes Alpes erreicht ist. Unser Plan: Planlos sein und viele Pässe fahren, vor allem aber so oft wie möglich freistehen zum Übernachten, Wandern und Genießen der Landschaft.

KAISERWETTER AM JUNGFRAUJOCH
Die Anreise erfolgt über Bregenz und weiter in die Schweiz, via Chur zum Oberalp, gefolgt vom Sustenpass. Als Tagesziel haben wir Grindelwald gewählt. Der Campingplatz liegt etwas oberhalb, direkt am Fuße der Eiger Nordwand. Hunde sind herzlich willkommen und gratis.

Das erste Highlight der Reise erwartet uns. Mit der Jungfraubahn aufs Jungfraujoch! Bei Kaiserwetter machen wir uns auf. Der Hund darf mit, braucht keinen Maulkorb, muss aber einen Kinderpreis zahlen – ohne Sitzplatz versteht sich.

Die Bahn fährt bis zur kleinen Scheidegg. Hier steht das berühmte Hotel Bellevue des Alpes. Wir steigen in die Jungfraubahn, welche uns durch die Eiger Nordwand auf das Jungfraujoch bringt: Zum »Top of Europe« auf 3.571 Meter. Vorbei an Souvenirshops und Restaurants bahnen wir uns einen Weg nach draußen. Zahlreiche japanische Touristen machen wir glücklich mit Fotos von Piero. Er ist die Attraktion im Schnee. Hätten wir für jedes Foto einen Franken genommen, wäre unsere Fahrkarte locker bezahlt gewesen, scherzen wir.