Im Osten des Lands kurvt man mit dem Van durch eine abwechslungsreiche Landschaft: durch Moore und Heideflächen, über Hügel und bis zur Nordseeküste. Dabei entdeckt man sehr englische Dörfer genauso wie alte Hafenorte und erfährt viel zur spannenden Geschichte dieser Region. Eine Reise, die immer wieder auch zur Zeitreise wird.

Irgendwann bleiben wir stecken. Nicht mit dem Van. Den hatten wir glücklicherweise schon am Ortseingang abgestellt. Nein, wir selber bleiben stecken – in einem immer schmaler werdenden Spalt zwischen zwei Häusern. Warum wir uns da hineingezwängt haben? Wir waren neugierig auf die zwei versteckten Fenster, durch die Schmuggler früher ihre heiße Ware hievten. Denn genau dafür ist Robin Hood’s Bay bis heute bekannt: als Schmugglerort. Für uns einer von vielen spannenden Stopps bei diesem Vantrip an Englands Ostküste.
Angefangen hatte die Reise einige Tage vorher bei Manchester. Dort hatte Colin Bretherton uns nach der Landung am Airport den knallroten VW-Bus »Ruby« übergeben. Mit dem fuhren wir ein paar Stunden Richtung Osten, bis wir unser Ziel erreichten: den North York Moors Nationalpark. Bei uns ist er noch ziemlich unbekannt. Doch in Großbritannien ist die Region schon lange als Tourismusdestination beliebt, vor allem nahe der Küste.
Burgen, Klöster und Schafe
Wir beginnen unsere Tour im Inland in Helmsley – und sind ganz überrascht von diesem mittelalterlich herausgeputzten Ort. Der zentrale Platz wird eingerahmt von historischen Steinhäusern. Wir entdecken Shops mit Delikatessen, Blumen und Büchern und schlendern vorbei an süßen Cafés, Restaurants und natürlich urigen Pubs. Ein paar Meter weiter plätschert ein Flüsschen unter einer Brücke, dahinter erheben sich die imposanten Ruinen des Helmsley Castle. Es scheint, als seien wir geradewegs in eine Fantasie einer England-Idylle katapultiert worden.
Nach dem Erkundungsspaziergang setzen wir uns wieder in unseren Van und cruisen durch die Umgebung. Schon nach kurzer Zeit lotst uns das Navi zur nächsten Sehenswürdigkeit: Rievaulx Abbey oder zumindest das, was von ihr erhalten ist. Vor Jahrhunderten demonstrierte die riesige Abtei die Bedeutung des Zisterzienserordens. Und noch heute, nach massiver Zerstörung, lassen die hohen Mauern eindrucksvoll die einstigen Ausmaße erahnen.
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