Zwischen Nord- und Ostsee – Unterwegs in Schleswig-Holstein und Hamburg

Der Norden Deutschlands empfängt Urlauber mit Weite und Natur. Radler können über eine der Inseln ziehen, an den Buchten von Nord- und Ostsee entlang bummeln oder durch das grüne Hinterland strampeln. Dort wartet an der Elbe einer der beliebtesten Flussradwege des Landes. Auf nach Sylt, Fehmarn und Hamburg!

Sylt – Inselträume im Norden

Sylt bietet Radlern viel. Besonders die Trasse der einstigen Inselbahn bereitet Freude, genauso die Seebäder, die Strände und Dörfer. Ruhig und rau ist die Insel im Frühjahr und im Herbst. Na dann – ab an die Nordsee!

Manchmal spülen einen die Urlaubswünsche an fremde Gestade und manchmal landet man in heimischen Gefilden. Für unseren Frühjahrskurztrip wägen meine Frau und ich Folgendes ab: Wir wollen mal wieder das Meer sehen, in die Natur eintauchen und sonniges Wetter auskosten. Am Reiseziel sollte man gut Radfahren können, am besten in flachem Terrain, denn wer ist im März schon richtig fit. Der Wetterbericht kündigt über der Nordseeküste ein stabiles Hochdruckgebiet an. Meine Frau Monika schlägt Sylt vor. »Dort waren wir noch nie!« Warum nicht? Jetzt in der Vorsaison müsste es auf der Insel angenehm ruhig sein. Ohne uns groß einzulesen, buchen wir.

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Radtour Hohes Elbufer – Stromauf- und wieder abwärts

Vor dieser Tour müssen Radler eine Entschei-dung treffen. Zuerst nach Westen, Geestacht ansteuern oder in die Gegenrichtung? Dort liegt Lauenburg. Diesen Weg wählen wir zunächst. Der flache Radweg läuft aussichtsreich am Elbstrom entlang und zieht sich durch das Naturschutzgebiet Hohes Elbufer. Das Urstromtal wurde in der Weichsel-Kaltzeit durch Schmelzwasser neugeformt. Hier gab es Einschnitte in die Altmoränenplatten der frühen Saale-Kaltzeit. Heute ziehen sich lichte Hangwälder bergan. Darunter erstrecken sich wechselnasse Flussufer-Staudenfluren mit Röhrrichten und Weidengebüsch. In der Landschaft leben Fluss- und Meerauge, Zauneidechse, Biber sowie mehrere Fledermausarten.

Voraus liegt Ertheneburg, eine ehemalige, mittelalterliche Befestigungsanlage. Hier erstreckt sich Schleswig-Holstein, jenseits des Flusses Niedersachsen. Man bekommt aus der Ferne einen Vorgeschmack auf den Rückweg. Wir erreichen Lauenburg. Am Elbufer ziehen Fachwerk-Schifferhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert die Blicke auf sich und erinnern an die Zeit, in der sich die Stadt zu einem wichtigen Handelspunkt entwickelte.

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Hamburg Elberadweg – Deichpanorama und Hafenrunde

Diese Schleife ist in Deutschland einmalig. Hier radelt man durch den Hamburger Hafen und darf sich zudem beiderseits der Elbe auf dasGrüne Land freuen. Der Flussradweg liegt bei den beliebtesten Mehrtagesstrecken stets auf den vorderen Plätzen. Wer weniger Zeit mitbringt, findet entlang des knapp 1.100 Kilometer langen Stroms lohnende Runden. Diese beginnt im Herzen der Elbmetropole, im Hamburger Hafen. Der Umschlagplatz wurde vor mehr als 800 Jahren gegründet und wird jährlich von rund 9.000 Seeschiffen angelaufen. Besucher zieht es in die Speicherstadt. Sie bereichert das Hamburgbild von Fischmarkt, Rathaus, Reeperbahn und Alster. Der weltweit größte auf Eichenpfählen errichtete Lagerhauskomplex spiegelt die Wilhelminische Backsteingotik der Gründerzeit wider.

Westlich von Hamburg hat die Elbe kleine Inseln geformt. Dorthin zieht die spannende Rundtour. Wir lassen uns vom Fluss mitnehmen und bummeln westwärts. Unterwegs lösen sich Fischerhäuschen mit Kapitänsvillen ab. Links fliegt der Blick über den Fluss, rechts zu den Häusern der Stadtteile Altona, Ottensen, Othmarschen, Nienstedten und Blankenese. Bis zum Fähranleger in Wedel sind es sechs Kilometer. Bekannt ist die Stadt für das »Willkomm-Höft«: Alle ein- und auslaufenden Schiffe mit mehr als 1.000 Bruttoraumzahl werden mit der jeweiligen Nationalhymne begrüßt oder verabschiedet. Über die Lautsprecher erzählt der Begrüßungskapitän Wissenswertes zu den einzelnen Meeresriesen.

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Fehmarn – Einmal rundherum

ehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands und lädt zu einer Tagesradtour ein. Bei der Routenwahl und Navigation kann nichts schief gehen, denn es geht einmal im Uhrzeigersinn um die Insel. Wir starten am Campingplatz Flüggerteich und fahren in Richtung Norden. Nach gut einem Kilometer überrascht die erste kuriose Sehenswürdigkeit – ein Jimi-Hendrix-Gedenkstein. Der Künstler spielte am 4. September 1970 sein letztes Konzert auf dem Love-and-Peace-Festival auf Fehmarn.

Weiter führt die Fahrt in das Wasservogelreservat Wallnau. Die Landschaft entstand in den letzten 400 Jahren. Brandungswellen lagerten Material ab. Später legten die Einwohner Fehmarns Hand an. Jetzt holen wir Schwung und weiter geht es, immer das Meer zur Linken. Der Strand besteht mal aus feinem Sand, mal aus bunten, runden Steinen. Nach neun Kilometern haben wir den nördlichsten Punkt der Insel erreicht: Der Leuchtturm am Naturschutzgebiet Westermarkelsdorfer Huk. Nun folgt die Route der Küste in Richtung Osten. Auf dem Weg liegt der Fährhafen Puttgarden und kurz darauf bei Kilometer 25 der Ort Marienleuchte mit seinen zwei Leuchttürmen. Der Blick richtet sich auf die Windräder bei Klausdorf. An windigen Tagen tummeln sich hier die Kite-Surfer, bei Schönwetter ist das Wasser blau und klar.

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