Ab auf die Insel

Nordsee oder Ostsee? Wer hierzulande am Wasser radeln will, muss sich entscheiden. Der Bike&Travel-Autor Joachim Zeller nimmt sich die Ostseeküste vor: Er fährt 750 Kilometer weit von Flensburg bis Ahlbeck. Seine abwechslungsreiche Radreise führt ihn zu Stränden, durch Wälder und in historische Hansestädte.

TEXT / BILDER: JOACHIM ZELLER

Als die Schreie – wohl mehr ein Gelächter –der Möwen zu vernehmen sind, bin ich wirklich an der Küste angekommen. Das Meeresrauschen kann ich hier im Hafen von Flensburg noch nicht hören. Doch dazu wird es in den nächsten Tagen genügend Gelegenheiten geben. Zusammen mit meiner Radlergruppe will ich den Ostseeküsten-Radweg erkunden. Immer der Küstenlinie nach Osten folgend, wird uns die zehntägige Tour durch Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern führen, von Flensburg bis auf Usedom.

EINSTIEG MIT ÜBERRASCHUNGEN
Denkt man an Flensburg, kommen einem das gleichnamige Bier, die »Punkte in Flensburg«, der Handballverein Flensburg-Handewitt oder der Marinestützpunkt in den Sinn. Bei einem Spaziergang durch die historische Innenstadt fallen uns indes die prächtigen Kontorhäuser und Kaufmannshöfe ins Auge. Dieser einstmalige Reichtum der Stadt geht auf den Überseehandel mit den Kolonien in Dänisch-Westindien zurück. Er basierte auf Ausbeutung, bescherte aber der Fördestadt im 18. und 19. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blütezeit. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit war die koloniale Vergangenheit Flensburgs lange nicht präsent. Doch wer mag, kann sich im Schifffahrtsmuseum mit der Geschichte des Handels der Reeder und Kaufleute mit Baumwolle, Tabak, Farb- und Edelhölzern, vor allem aber mit Rum und Zucker, auseinandersetzen.

Und von wegen Flachland. Gleich am ersten Tag müssen wir ganz schön in die Pedale treten. In der küstennahen Hügellandschaft ist manche Anhöhe zu überwinden.

Bei grau verhangenem Himmel und in Sichtweite der dänischen Küste radeln wir an Glücksburg mit dem bekannten Wasserschloss vorbei. Hinter Bockholmwik hält es uns nicht mehr auf dem Radweg. Wir wechseln auf den tollen Strand und schieben unsere Räder durch den Sand. In dem Naturschutzgebiet Höftland Bockholmwik und den angrenzenden Steilküsten bestaunen wir einige Prachtexemplare schottischer Hochlandrinder. Weiter geht es an der Flensburger Förde und entlang der Geltinger Bucht nach Kappeln. Dort liegen alte Fischerboote und Frachtsegler im schönen Museumshafen vor Anker.

Nachdem wir einmal um die Eckernförder Bucht durch leicht hügeliges Land gefahren sind, gönnen wir uns eine Pause mit Kaffee und Kuchen im Garten des Gutes Ludwigsburg.

Webcode #2263

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 6/2022 des Bike&Travel Magazins.
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