Ammer-Amper-Radweg

Wer dem Ammer-Amper-Radweg folgt, erlebt Oberbayern von seiner malerischen Seite: Auen, Seen und Berge. Dazwischen liegen einladende Orte, in denen die Bewohner altes Brauchtum pflegen. Unterwegs auf einer wenig bekannten Radroute.

TEXT/BILDER: THORSTEN BRÖNNER

Seit Tagen schieben wir eine wichtige Entschei-dung vor uns her. Nach Norden? Oder gen Süden radeln? Bergab oder bergauf? Zusammen mit Moni und Vroni möchte ich dem Ammer-Am-per-Radweg folgen. Eigentlich gibt der Name die Richtung vor: erst der Ammer nach, dann jenseits des Ammersees der Amper. Talwärts – von den Alpen hin-ab zur Isar. Doch so hätten wir das Bergpanorama im Rücken.

»SIE SIND AM ZIEL!«
Ich kann die Mädels überreden, bergan zu fahren. Gut, dass sich die Anstiege erst im letzten Drittel auf-bauen. So reisen wir zur Ampermündung. Also nach Moosburg an der Isar. Vom Ufer der Isar aus strampeln wir hinauf ins Zentrum, rollen am Münster St. Kastulus vorüber und fahren zum Einstieg des Ammer-Amper-Radwegs. Auf dem ersten Wegweiser steht: »Sie sind am Ziel!« Wir müssen schmunzeln. Dann mal los zum Start-punkt! Er ist gut 200 Kilometer entfernt.

Auf der Landkarte sieht die Route wie ein einschlagender Blitz aus, ein Bogen mit Zacken. Das ist unser Weg. Nach wenigen Minuten sind wir aus der 18.000-Einwohnerstadt draußen. Voraus liegt das Donau-Isar-Hügelland. Es ist ein lieblicher Flecken Erde mit fruchtbaren Lössböden. Felder wechseln mit Wiesen.
Der flach verlaufende Radweg steuert im Zickzack hindurch. Die Dörfer Allershausen, Fahrenzhausen und Hebertshausen kommen und gehen. Heute am Sonntagmorgen liegen sie verschlafen da. »Bayerische Pampa« könnte man die Gegend taufen. Würde nicht alle paar Minuten ein Flieger in Richtung Flughafen München davonziehen und uns erinnern, wo wir sind.

Nach 42 Kilometern passiert die Radroute den Kranzberger Weiher. Erst einmal die Füße im Wasser kühlen, dann ab in den Biergarten. Mittagspause. Gut gestärkt radeln wir meist in Sichtweite der Amper dem Etappenziel Dachau entgegen. Der Name hat sich tief ins Gedächtnis gebrannt, erinnert er doch schmerzlich an das erste Konzentrationslager auf bayerischem Boden. Zwischen 1933 und 1945 waren hier und in den Außenlagern rund 200.000 Menschen eingesperrt. 40.000 starben. 1965 richtete man die KZ-Gedenkstätte ein. Jedes Jahr laufen an die 600.000 Besucher aus aller Welt fassungslos über das Areal mit den Baracken, Zäunen und Wachtürmen. Westlich des Lagers erreicht man die Altstadt. Was für ein Kontrast – gerade pulsiert das Dachauer Volksfest.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2024 des Bike&Travel Magazins.
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