Die Schären nahe der schwedischen Hauptstadt sind ein beliebtes Gebiet zum Segeln und Wandern. Doch auch mit dem Rad lassen sich einige der Inseln gut erkunden. Auf sehr gemütliche Weise entdeckt man so urige Hafenorte, spannende Details der Vergangenheit und wahrscheinlich sogar menschenleere Badebuchten.

Haben wir unseren Guide da gerade richtig verstanden? »Wir radeln jetzt über die Autobahn.« Hat er das wirklich gesagt? Für einen Moment sind wir etwas irritiert. Doch wie wir kurz darauf feststellen, bezeichnet Thomas Hjelm mit der Autobahn augenzwinkernd lediglich die Hauptstraße der Insel – und das ist keine breite, betonierte Schneise, sondern lediglich eine einspurige Landstraße, die sich einmal quer über das Eiland zieht.
Statt uns von dröhnenden Lastwagen überholen zu lassen, fahren wir daher entspannt über den ruhigen und fast menschenleeren Weg.
Gestartet waren wir im kleinen Hauptort der schwedischen Insel Utö, im Süden der Stockholmer Schären. Das Leben dort findet größtenteils in den Straßen rund um das Hafenbecken statt. Segelboote liegen auf dem Wasser und in Laufnähe befinden sich einige Geschäfte und Restaurants. Ein paar Mal am Tag wird es sogar fast trubelig, wenn die Fähre anlegt und ihre Passagiere von und zu den umliegenden Inseln sowie nach Stockholm bringt.
Am Vormittag aber, als wir Thomas am Radverleih treffen, ist die erste Fähre bereits wieder weg. Nun strahlt das Örtchen eine entschleunigte Gemütlichkeit aus. Rote Holzhäuser mit weiß abgesetzten Fensterrahmen sorgen für das typische Schweden-Feeling, während Thomas uns von seinen Plänen für diesen Tag erzählt: Mit den Rädern wollen wir erst die Insel Utö erkunden, dann das benachbarte Eiland Atö. Auf dem Weg dorthin will uns der Schwede unter anderem eine alte Kirche, neu angelegte Feuchtgebiete, entlegene Strände und ein uriges Fischrestaurant zeigen.
Vor dem Start kramt Thomas aber noch eine Karte der Schären hervor, breitet sie vor uns aus und erzählt ein bisschen: Zu dem Archipel östlich von Stockholm gehören mehr als 24.000 Inseln, kleine und große. Zählt man noch die winzigen Felskleckse in der Ostsee mit, sind es sogar um die 30.000. Utö ist eines der größten Eilande, und von Schwedens Hauptstadt aus gut erreichbar. »Schon vor rund 150 Jahren haben vor allem die Menschen aus Stockholm die Schären als Sommerdestination entdeckt«, weiß Thomas. »Lange Zeit ging es ums Segeln und Bootfahren, ums Baden und Entspannen. Mittlerweile ist auch das Wandern beliebt und langsam kommt noch das Radfahren hinzu.«
Radeln durch Geschichte und Natur
Auch wir wollen nun losradeln. Dafür lotst uns unser Guide hinter dem Hafen eine Anhöhe hinauf, wo wir nach nur wenigen Minuten schon wieder anhalten. Von hier aus haben wir nicht nur einen weiten Ausblick über den Hafen, die Windmühle darüber und das Meer drumherum. Wir stehen auch vor einem kleinen Museum, das an die bewegte Vergangenheit dieser Insel erinnert: Auf Utö wurde über Jahrhunderte hinweg Eisenerz abgebaut und aufs Festland oder sogar ins Ausland verschifft.
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