Typisch Frankreich, aber doch ein bisschen anders. Die Bretagne ist ein Radparadies mit französischem Lebensgefühl, aber eigenwilligem Charme. Wer hier unterwegs ist, spürt schnell: Diese Region tanzt aus der Reihe – genau wie die bretonische Sprache auf den Ortsschildern.

Während Paris seinen Eiffelturm hat, begrüßt Nantes seine Besucher mit einem monumentalen, zwölf Meter hohen, mechanischen Elefanten. Mit bedächtiger Würde schreitet der 50 Tonnen schwere Koloss aus Stahl und Holz über die Île de Nantes gegenüber der Altstadt. Jeder Schritt offenbart das perfekt orchestrierte Zusammenspiel von ineinandergreifenden Zahnrädern und pulsierenden Hydraulik-Kolben – eine imposante Symphonie präziser Ingenieurskunst. In sanften Bögen schwingt der bewegliche Rüssel durch die Luft und die gewaltigen Ohren wackeln rhythmisch im Takt der majestätischen Schritte. An heißen Sommertagen sprühen sogar feine Wasserfontänen aus den Nüstern und bringen Kindergesichter zum Strahlen.
Grand Éléphant
Das spektakuläre Wunderwerk der Technik ist aber mehr als eine touristische Attraktion und steht als Sinnbild für die bemerkenswerte Transformation einer Stadt, die sich neu erfunden hat. Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert die Schiffe immer größer wurden und die Loire ihre Bedeutung als Seeweg einbüßte, gerieten die florierenden Werften von Nantes, einst das industrielle Herzstück der Stadt, in einen unaufhaltsamen Niedergang und über 200 Jahre Schiffbautradition waren Geschichte.
Mit dem Stapellauf der »Bougainville« im Jahr 1987 – dem letzten Schiff, dass die historischen Docks verließ – versank die Stadt in einer tiefgreifenden wirtschaftlichen und identitätsstiftenden Krise. Letztlich war es die Kultur, die den Wandel ermöglichte und das ehemalige Werftgelände auf der Île de Nantes wurde zum Zentrum eines ambitionierten städtebaulichen Großprojekts. Aus verlassenen Industrie- und Lagerhallen wurden lebendige Wohnquartiere, grüne Parks und innovative Wissenschafts- und Kultureinrichtungen.
Internationale Bekanntheit erreichte Nantes durch das faszinierende Kunstprojekt »Les Machines de l‘île«, das die Grenzen zwischen Jules Verne‘scher Fantasie (der in Nantes geboren wurde), traditioneller Handwerkskunst und modernster Technik verschwimmen lässt. Längst hat die Stadt den grauen Charakter der verfallenen Industriebrache abgestreift und der beeindruckende mechanische Elefant ist ein erster Vorgeschmack auf die zahlreichen Wunder, die Radfahrer auf der Traversée Bretonne erwarten.
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