Durch den Garten Eden

Die fantastische Talfahrt von hochalpinen Gefilden hinunter zum fast schon mediterranen Genfersee darf zu Recht als Traumtour bezeichnet werden. Reisejournalist Norbert Eisele-Hein schwang sich aufs E-Bike.

TEXT:/BILDER: NORBERT EISELE-HEIN


Der Startschuss für unsere Tour ertönt auf 2.044 Metern Seehöhe auf dem Oberalppass. Dort steht direkt auf der Passhöhe der einzige Leuchtturm der gesamten Alpen. Der im rot-weißen Ringelpulli gewandete Blechturm weist keinen Ozeanriesen den Weg, sondern ist Manifest einer überaus gelungenen Marketingaktion. Die zehn Meter hohe Nachbildung des Unterfeuers Hoek von Holland, welche 70 Jahre an der Mündung des Rheins in die Nordsee stand und heute im Maritim Museum in Holland so-zusagen ihr touristisches Gnadenbrot bekommt, soll auf die Quelle des Rheins verweisen, die sich unweit vom Oberalppass, genauer am Fuße des 2.354 Meter hohen Piz Badus befindet. Von dort legt das vergleichsweise schmale Rinnsal 1.231 Kilometer zurück, bis es als gewaltiger Strom bei Rotterdam in der Nordsee mündet.

Von dort oben läuft’s ohnehin fast schon von allein bis nach Andermatt hinunter. Die Serpentinen sind weit geschwungen angelegt und das Panorama gibt erneut betörend schöne Ausblicke frei. Meist rattert auch noch die knallrote Matterhorn-Gotthard-Bahn fotogen ins Bild. »Mir ist’s unter allen Gegenden, die ich kenne, die liebste und interessanteste«, schwärmte schon der vielgereiste Goethe im Jahre 1779 in Andermatt. Aus gutem Grund: Im Westen ragen eisige Gipfelzacken, dominiert vom 3.583 Meter hohen Galenstock in den Himmel. Darunter leuchten sattgrüne Wiesen im ersten Morgenlicht. Heustadl wie aus dem Märchenbuch verleihen dem Gemälde dunkelbraune Tupfen. Der Tourismus hat seither sicherlich nicht abgenommen, zumal hier 1964 auch noch der James-Bond-Klassiker »Goldfinger« gedreht wurde. Wir strampeln weiter, erst am Ende des Urserentals bei Realp klettert die Sonne über den Gotthard-Pass. Im Nu hämmert sie wie ein Peitschenknall auf den makellosen Asphalt, macht dem Quecksilber Beine. Im Thermometer herrscht Springflut, es hüpft von knapp über Null auf höchst angenehme 25 Grad Celsius. Die Rampe hoch zum Furka hat es in sich. Zum Glück wurden die weiten Schleifen hoch zum Pass gemach angelegt, so bleibt uns noch etwas Luft für das grandiose Bergkino ringsherum.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2022 des e-bike TOUREN Magazins.
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