Radeln ohne große Anstrengung? Der mittlere Abschnitt des Elberadwegs macht es möglich. Sachsen-Anhalt zeigt sich von seiner entspanntesten Seite: flache Ufer, weite Auen, stille Dörfer. Magdeburg empfängt mit seinem Sandstein-Dom, Havelberg mit seiner Domstadt-Romantik, Tangermünde mit mittelalterlichem Flair. Havel, Saale und Mulde bringen ihre Geschichten mit und mischen sie in den Elbstrom.

In Dessau angekommen, stehe ich vor der gläsernen Bauhaus-Fassade und blicke zurück: 230 Kilometer, null Steigungen, tausend Eindrücke. Wie konnte diese Radtour so entspannt und gleichzeitig so packend sein? Die Elbe kennt keine Eile und entschleunigt jeden Besucher. Gemächlich zieht der Strom seine Schleifen durch das flache Terrain, während ich nebenan seinem Lauf folge.
Wo heute Urlauber dahingleiten, patrouillierten einst Grenzschützer mit Schnellbooten. Der Elberadweg führt im Mittelteil durch eine Landschaft, die jahrzehntelang Niemandsland war – und deshalb zu einem der wertvollsten Naturräume Deutschlands wurde.
Hinein in die Stille
Wittenberge bildet den Startpunkt der Etappe. Die Hafenstadt zeigt Backsteinfassaden als Zeugnis der Handelstradition. Nach einer Übernachtung im Gasthaus starte ich gestärkt in den neuen Tag. Sonnenlicht durchflutet den Fluss wie die Altstadt. Der Radweg schmiegt sich an den mächtigen Strom und verläuft als asphaltiertes Band auf dem schützenden Deich. Rechts glitzert die Elbe, links breiten sich Auen weit in die brandenburgische Landschaft aus. In der Vorsaison fahren wenige Radler den Weg entlang. Der April zeigt sich freundlich – milde Temperaturen um 15 Grad, ein paar Wolken am Himmel. Ideales Radwetter für die flache Etappe.
Meine Reise begann in Cuxhaven an der Nordsee. Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen liegen hinter mir. Wegen der vorherrschenden Windrichtung aus Westen fahre ich die Route stromaufwärts. Der Elberadweg verbindet auf über 1.270 Kilometern das Meer mit dem Herzen Europas und gilt als einer der beliebtesten Fernwege Deutschlands.
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