Der portugiesische Abschnitt der EuroVelo 1 ist noch ein Geheimtipp. Die Route begeistert mit spektakulären Ausblicken, unberührten Naturschutzgebieten und endlosen Küstenlandschaften. Die Strecke verbindet einige der eindrucksvollsten Regionen Portugals: von der Algarve über Sagres und den Alentejo bis nach Lissabon, durch Zentralportugal bis hinauf nach Porto.

Ich fahre auf der Ecovia do Litoral, einem Abschnitt der Fernradroute EuroVelo 1. Auf mehr als 214 Kilometern schlängelt sich der Ecovia do Litoral wie ein grünes Band durch die Algarve und verbindet Vila Real de Santo António an der spanischen Grenze mit Sagres am südwestlichsten Punkt Europas. Von Faro aus führt mich die Route zunächst in ein Naturschutzgebiet, das direkt an den Flughafen grenzt. Fast scheinen die Orangenbäume in die wartenden Flugzeuge hineinzuwachsen, mit denen man in nur zweieinhalb Stunden hierher fliegen kann.
Selbst am Flughafen lässt es sich erstaunlich gut radeln: Ein vielbefahrener Kreisverkehr wird dort von einer Fahrradbrücke überspannt, von der ich den Blick auf eine Kunstinstallation genieße: Die XL-Skulpturen von Menschen, die den Himmel nach Flugzeugen absuchen, sind ein Hingucker. Kurz darauf rolle ich über Holzstege in den Naturpark Ria Formosa, wo sich Lagunen, Sandbänke und Salzwiesen abwechseln und Reiher, Flamingos und andere Wasservögel die Fahrt begleiten.
Nach rund 15 Kilometern endet dieser besondere Auftakt abrupt: Die Küste ist hier einem riesigen Golfplatz gewichen. Willkommen in Vale do Lobo, einem exklusiven Rückzugsort für Fußballtrainer und Medienmogule. Louis van Gaal treffe ich zwar nicht, und auch die wohlhabende Verwandtschaft von Linda de Mol lädt mich nicht auf einen Kaffee ein – den gönne ich mir schließlich in einem deutlich budgetfreundlicheren Café.
Dort, wo Europa endet
Auf der Karte wirkt die heutige Etappe harmlos – wenige Kilometer, kaum Höhenmeter. In der Realität jedoch entpuppen sich die Hügel als zähe Gegner: Rampen mit bis zu 20 Prozent Steigung, die mit vollbepacktem Rad kaum zu bewältigen sind. Mehrmals muss ich absteigen und mein Rad mit aller Kraft hinaufschieben. Für die Radsportkenner: Dies entspricht in etwa dem Anstieg der Muur van Geraardsbergen.
Die Mühe wird belohnt: Am Ende locken die traumhaften Strände von Sagres, ein Surfparadies mit entspannter Atmosphäre. Nach einer erholsamen Nacht führt mich der Weg weiter zum Leuchtturm am Cabo de São Vicente – dem äußersten Südwestzipfel Portugals und ganz Europas.
…
Jetzt weiterlesen!
Den vollständigen Artikel mit beeindruckenden Bildern, Tourdetails, An- & Abreiseinfos sowie Tipps zur Tour finden Sie im Bike&Travel Magazin 07/2025.
Jetzt im Online-Shop entdecken »
#5699 #wir_leben_outdoor