Wie kommt man am schnellsten mit dem Fahrrad nach Frankreich? Thomas Pfeiffer reist gern dorthin, möchte diesmal jedoch lange Zugstrecken vermeiden. Sein Plan: zügig durchs Saarland nach Lothringen sprinten – und dort entspannt weiterrollen. Unterwegs merkt er schnell, wie reizvoll schon die Strecke entlang der Saar ist. So wird die Kombination mit Frankreich zu einem rundum spannenden Gesamtpaket – ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel.

Schiebend bewege ich mich den steilen Laurentiusberg inmitten der Altstadt von Saarburg hinauf. Gleich schließt der Campingplatz. Ich möchte mich beeilen, doch die Pedalplatten meiner Schuhe rutschen auf dem Kopfsteinpflaster. So behalte ich den Schwung und setze aufmerksam einen Fuß vor den anderen. In der Oberstadt spurte ich durch die Gassen, dann über einen geschotterten Waldweg bis zum Platz. Die Tür der Rezeption ist geschlossen: Erstmal durchatmen und einen Schluck aus der Radflasche nehmen. Es gehen mir schon Plan B und Plan C durch den Kopf, als ich ein freundliches »Herzlich willkommen!« höre.
Die Platzwärterin antwortet auf meine Frage: »Natürlich haben wir für Radfahrer immer einen Platz frei. Wenn es sein muss, dann wird hier für Radler improvisiert«. Im Gespräch erfahre ich, dass sie auch schon viel mit dem Rad gereist ist.
Nach 35 Jahren Radreisen mit Campingplatzübernachtungen weiß ich, dass diese Einstellung gegenüber Radlern eine Ausnahme ist. Nur mit Zelt ist man nicht immer willkommen oder muss annähernd Preise wie große Wohnmobile bezahlen – oder wird in irgendeine Ecke platziert.
Von der Mosel zur Saar
Als ich zufrieden auf meinem Schlafplatz liege und das Plätschern des Leukbaches höre, zieht gedanklich der erste Fahrtag vorbei: Vom Bahnhof in Trier ist es nicht weit bis zur Porta Nigra, von wo man über den Hauptmarkt direkt Richtung Mosel kommt. Seitlich der Mosel habe ich nach wenigen Kurbelumdrehungen Konz erreicht, hier mündet die Saar. Es ist bereits später Nachmittag und meine Pneus surren zügig über die ebene Asphaltdecke.
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