Masuren – Land der Wälder und Seen

Separate Radwege sind in Masuren (im nordöstlichen Polen) eher selten. Radreisende müssen sich auf Waldwege, Kopfsteinpflaster und Sandpisten einstellen – bekommen aber im Gegenzug eine der schönsten Landschaften Europas zu sehen. Mit dem Rad neben Kornblumen und Klatschmohn scheint die Zeit vielerorts wie stehengeblieben.

TEXT/BILDER: MARTINA OETZEL

Ganz langsam nährt sich die Idee über Jahre hinweg. Wieder und immer wieder kommen die Gedanken an das für mich unbekannte Land im fernen Osten der Republik Polen in den Sinn. Stetig hallt der »Ruf der Masuren«, dem Land der Wälder und Seen, in mir nach.

Nun stehe ich hier in der Garage und reinige mein geliebtes Reiserad vom Staub der diesjährigen Touren, während draußen ein weißer Teppich die Saison des Jahres endgültig unter einem Schneemantel begräbt. In der kalten Jahreszeit ist jetzt der Moment gekommen, die Ziele der bevorstehenden Radsaison festzulegen. Während der Putzlappen das Fahrrad in neuem Glanz er-strahlen lässt, driften die Gedanken wieder und wieder in Richtung Masurische Seenplatte ab. Leise spielt die Musik im Hintergrund. Beim Ausschalten des Radios vernehme ich noch den Songfetzen von Falco aus den Boxen: »Du willst es…«. Der Entschluss ist gefasst und das Rad sauber: Masuren, ich komme!

WEGBESCHAFFENHEIT UND BESCHILDERUNG
Eintausend Kilometer weiter östlich schlage ich mein Lager inmitten der Natur auf. Der vorherige Blick auf die Karte gibt der Vermutung Recht. Einsam gelegen, mit viel Ruhe gesegnet und der in der Nähe erreichbaren Versorgungsmöglichkeiten ist das »Galindia Refugia« bei Iznota heute noch ein Geheimtipp für Abgeschiedenheit.

Am Ufer des Sees Bełdany gelegen, befindet sich hier der thematische Schwerpunkt auf dem heidnischen Stamm von Galind. Unübersehbar. Live gelebt und in viel Holz verewigt. Unzählige geschnitzte Skulpturen säumen immer wieder den Weg auf dem riesigen Gelände. In Reih und Glied aufgestellt, stehen die hölzernen Kämpfer mit Kopfschutz und Schwert Spalier und verabschieden mich symbolisch zur ersten Erkundungstour. Abfahrt.

Endlich geht das Gespenst der jahrelangen Idee in Erfüllung und der naturbelassene Weg knirscht jetzt unter den Reifen. Ich inhaliere die klare Luft der Wälder, finde meinen eigenen Einklang mit der vorbeirauschenden Natur, und die entspannte Trittfrequenz der Kurbel vom Rad passt perfekt dazu.

Webcode #8963

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 6/2022 des Bike&Travel Magazins.
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