Mit dem Rad das Po-Delta entdecken

Auf nach Emilia-Romagna und Venetien!

Der »Parco regionale del Delta del Po« ist der größte Regionalpark Italiens und umfasst das größte geschützte Feuchtgebietssystem des Landes. Auf abwechslungsreichen Wegen sowie entlang historischer, kultureller und ökologischer Besonderheiten,kann man hier bestens zu Erkundungstouren mit dem Rad aufbrechen.

Abb.: Luca Beretta

Der Regionalpark des Po-Deltas ist eines der bedeutendsten Feuchtgebiete Europas und das größte Italiens. Es ist ein großartiges Beispiel für die Artenvielfalt, in dem das Wasser seit Jahrhunderten die Hauptrolle spielt. Der Po-Delta-Park ist von der UNESCO als Weltnaturerbe sowie MAB-Reservat (Mensch und Biosphäre) anerkannt. Das Naturgebiet erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 66.000 Hektar in zwei italienischen Regionen: Emilia-Romagna und Venetien.

PARADIES FÜR NATURLIEBHABER
Das Po-Delta in der Emilia-Romagna umfasst eine Fläche von über 52.000 Hektar und kann auf eine tausendjährige Geschichte zurückblicken. Das wechselhafte Verhältnis zwischen Land und Wasser hat eine vielgestaltige Landschaft mit Kiefernwälder, Auwäldern und Feuchtgebieten mit Süß- oder Salzwasser gebildet. Die Biodiversität des Deltas ist einzigartig.

Das Gebiet entwickelt sich auch heute noch weiter, die Natur schafft etwas Neues oder nimmt Teile davon zurück – dieser enorme ökologische Reichtum spiegelt sich auch in den zahlreichen Tier- und Pflanzengattun-gen wider: Es wurden fast 300 Vogelarten, 50 Fischarten, 10 Amphibienarten, 15 Rep-tilienarten, 40 Säugetierarten und mehr als 1.000 Pflanzenarten nachgewiesen.

Abb.: Milko Marchetti

WARUM SICH DAS RADREISEN HIER LOHNT
Das Naturgebiet des Po-Delta-Parks ist vollkommen eben. Es gibt keine Steigungen oder Gefälle, weshalb man hier perfekt mit dem Rad unterwegs sein kann. Es gibt einige Routen von unterschiedlicher Länge und verschiedenen Schwierigkeitsgraden, die alle ihren ganz eigenen Reiz ausüben. Es warten hunderte von Kilometern an Radwanderwegen, die sich zwischen Stadt und Land, zwischen geschützten Oasen und Dörfern schlängeln, auf ihre Erkundung. Auf dem Radsattel, im gemächlichen Tempo, teilweise auf ungewöhnlichen Wegen, kommt man hier in engen Kontakt mit den Orten, die einen umgeben: Es ist eine Reise der Sinne, wo man die Ohren spitzt und neue Gerüche einatmet; man interagiert auch mit den Einwohnern und kann zweifelsohne eine authentische Reiseerfahrung machen, welche noch lange nachklingt.

Die Natur der Flüsse und Auen, der Lagunen, der Täler, der grünen Oasen des Po-Delta-Parks sowie die historischen Zentren wie Ferrara, Ravenna, Mantua, Venedig, Comacchio, die Villen und Residenzen von Este, bieten viele Möglichkeiten für einen Besuch.

Abb.: Milko Marchetti

FÜR JEDEN RADFAHRER FINDET SICH EINE GEEIGNETE STRECKE
Die Region punktet mit kurzen Radstrecken, auf denen man gemütlich mit der Familie touren kann. Diverse Rundstrecken eignen sich ideal für die Erkundung der Umgebung. Und natürlich gibt es auch lange Strecken, die auf mehrere Tage verteilt werden können, um die Gegend besser kennenzulernen und sie in all ihren Facetten zu erfahren. Zu den längsten Strecken gehört die Route »Vom Gardasee zur Adria« (256 km, flach, Mehrtagestour; mit dem Mountainbike, dem Trekkingrad oder dem Gravelbike befahrbar).

Eine weitere lohnenswerte Tour, die beide italienische Regionen miteinander verknüpft, führt von Peschiera del Garda (Region Venetien) nach Gorino (Region Emilia-Romagna) in der Nähe der Po-Mündung. Die Route verbindet den Gardasee, die Flüsse Mincio und Po sowie die beiden Wasserstädte Mantua und Ferrara, Perlen der Renaissance und UNESCO-Weltkulturerbe, miteinander. Auf dieser Reise, die immer in der Nähe des Wassers verläuft, kann man die Schönheiten zweier Gebiete entdecken, die aus historischen und künstlerischen Gründen eng miteinander verwoben sind.

Radfahrer sehen die Majestät des großen Flusses, die naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Besonderheiten der Moränenhügel von Mantua, die weiten Landstriche, in denen einige der besten Lebensmittel und Weine der Emilia-Romagna hergestellt werden, und das Herz des Po-Deltas in der Gegend von Ferrara mit einigen seiner bedeutendsten Naturgebiete.

Abb.: Milko Marchetti

TOURENVORSCHLÄGE
Am Eingang des Parks befindet sich die Route »L’anello delle Valli«, eine 55 Kilometer lange Asphalt- und Schotterstraße, die mit dem Mountainbike befahren werden kann. Sie schlängelt sich um die Täler von Comacchio und beginnt im historischen Zentrum von Comacchio oder sogar im nahegelegenen Lidi, wo man sich in einer der schönsten und unberührtesten Landschaften der Gegend befindet.

Ebenfalls mitten in den Comacchio-Täler gibt es auch noch die kurze Strecke »Argine degli Angeli« (Engelsdamm), die auf weniger als sechs Kilometern unbefestigter Straße eines der faszinierendsten Szenarien des Po-Delta-Parks bereithält. Ein Gebiet, das man aus einer neuen und einzigartigen Perspektive entdecken kann, schweben doch herrliche, rosafarbenen Flamingos in der Luft über einen. Zahlreiche weitere Vogelarten bevölkern dieses Gebiet.

Abb.: Milko Marchetti

Weiter südlich gibt es einen 75 Kilometer langen Rundweg (teils asphaltiert, teils unbefestigt), der es ermöglicht, die »Parks zwischen Ravenna und Cervia« zu durchqueren, das heißt die bezaubernden Naturlandschaften des Pinienwaldes von Classe (Pineta di Classe) und des Naturparks von Cervia (Parco Naturale di Cervia).

Vom Zentrum Ravennas – der Stadt der byzantinischen Mosaike und der 8 UNESCO-Denkmäler, der letzten Hauptstadt des Römischen Reiches – gelangt man in kurzer Zeit in das Herz des Pinienwaldes von Classe und dann in den Naturpark von Cervia, eine 32 Hektar große Oase im grünen Inneren des tausendjährigen Pinienwaldes von Milano Marittima. Von hier aus geht die Fahrt weiter in die herrliche Landschaft der Becken und Kanäle der Salinen, die etruskischen Ursprungs und noch immer in Betrieb sind, durchzogen von engen Gassen mit den typischen »casoni« (Anm. d. Red.: Casoni sind typische Holz- und Zuckerrohrhäuser) der Fischer. Die Rückkehr nach Ravenna erfolgt über interne Straßen.

Abb.: Giancarlo Cinti

Ein letzte Tourenidee, um auch das Hinterland kennenzulernen, ist die Strecke »Entlang des Lamone«: Ein 35 Kilometer langer Asphaltweg führt entlang des Flusses Lamone. Radreisende staunen über die historischen und kulturellen Schönheiten der Gemeinden Russi und Bagnacavallo und pedalieren bis hin zu den eindrucksvollen Naturgebieten des Ravenna-Gebietes, wo der Lamone nördlich von Ravenna schließlich ins Adriatische Meer mündet.

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