Naturschutzkammern Oberschwaben-Allgäu

Oberschwaben und das württembergische Allgäu sind bekannt für eine wunderbar grüne Hügellandschaft mit ihren Kuhweiden, für Moor- und Seenlandschaften, aber auch für Thermen, Barockkirchen und -klöster sowie ausgezeichnete Gastlichkeit. Beim Radeln hat man oft die Alpenkette im Blick und auch der Bodensee ist nie weit. Seit kurzem lockt die Radreiseregion »Naturschatzkammern« mit einem ganzen Bündel an neuen Rundtouren. Eine Einladung zum Radurlaub.

TEXT/BILDER: KATJA GOLL

Schon die ersten Kilometer auf schmalen Asphaltstraßen, die sich durch das Grün ziehen, sind Genuss pur. Der Duft der Wiesen, die noch frische, aber doch milde Frühsommerluft und bald schon der erste See. Wir sitzen am Rohrsee, der Wind säuselt im Schilfgürtel, streift durch hohes Gras und über die Haut. Es ist Ende Mai, T-Shirt-Wetter. Auf dem Wasser tummeln sich Höckerschwäne, Enten und Lachmöwen, in der Ferne hört man einen Traktor, ansonsten Ruhe.

Wir können uns Zeit lassen, die Anfahrt per Bahn nach Wolfegg lief reibungslos und unser Ziel für heute, Bad Wurzach, ist nicht mehr weit. Am Nachmittag kommen wir in die Stadt, an deren Rand das größte noch intakte Hochmoor Europas in einem einst vom Rheingletscher geschürften Becken gewachsen ist. Das Quartier für die nächsten zwei Nächte ist ein Hotel direkt am Thermalbad. Wer möchte. kann hier ein Moorbad nehmen. Uns aber reichen Therme und Natur als Wellnessprogramm.

Früh am nächsten Morgen brechen wir zu einer Wanderung durch das Wurzacher Ried auf. Das Moorgebiet zählt mit rund 1.800 Hektar Fläche zu den größten Naturschutzgebieten Süddeutschlands. Intakte, nasse Moore sind für den Klimaschutz bedeutsam, weil sie große Mengen an Kohlenstoff binden. Durch ihre Schwammwirkung regulieren sie zudem den Wasserhaushalt und können Klimafolgen, etwa durch lokalen Starkregen abpuffern. Ein dritter wesentlicher Punkt, warum der Erhalt und die Wiedervernässung von Mooren auf der Agenda von Naturschützern ganz oben stehen, ist der Artenschutz. Moore sind seit dem Abschmelzen des Eiszeiteises über einen Zeitraum von 12.000 Jahren gewachsenen und mit ihnen die moorspezifischen Lebensgemeinschaften. In den vergangenen 200 Jahren aber, wurden große Flächen an Mooren zerstört. Deshalb sind heute viele, der auf diesen Lebensraum spezialisierten Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2023 des Bike&Travel Magazins.
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