Die Provinz Lleida, die nordwestlichste Provinz Kataloniens, ist ein ideales Ziel für Gravelbiker. Die landschaftliche Vielfalt reicht vom Hochgebirge der Pyrenäen bis hin zu den Vorpyrenäen und der Ebene von Lleida, die sich als ideale Ganzjahresdestinationen anbieten. Die Gegend mausert sich gerade erst zur Tourismusdestination, hat aber dank der umtriebigen, einheimischen Radszene ein hervorragendes Radwegenetz zu bieten.

Vögel zwitschern, sonst hört man nur das Geräusch von Schotter unter den Rädern, unser Keuchen und das Surren der Pedale. Früh sollte man aufbrechen, wenn man im Sommerhalbjahr in Lleida eine größere Tour angeht, denn die Temperaturen können in der Ebene mörderisch werden. Gerade ist unter uns das Nebelmeer aufgerissen, das am Morgen die Täler des katalanischen Landkreises La Noguera bedeckte, und gibt den Blick frei auf Mandelund Olivenhaine, winzige Dörfer, Wiesen, auf denen Schafe weiden sowie einen verlassenen und halbverfallenen Weiler. Geier nutzen den Auftrieb und ziehen weit oben ihre Kreise.
Ein warmer Rückenwind streichelt die Nacken und schiebt uns auf unseren Gravelrädern sanft über den breiten Grat des Montalegre genannten Bergzugs. Thymian- und Rosmarinduft steigt in die Nase, während der Blick zum langgestreckten Felsriegel Montsec und zu den dahinter liegenden verschneiten Pyrenäen wandert.
In entgegengesetzter Richtung sieht man über die Ebene von Lleida hinweg den Montserrat bei Barcelona und die Muntanyes de Prades, die sich bei Tarragona direkt aus dem Meer zu erheben scheinen. Die Provinz Lleida, die nordwestlichste Provinz Kataloniens, ist ein ideales Ziel für Radfahrer. An der Grenze zu Frankreich und Andorra erhebt sich der Gebirgszug der Pyrenäen auf über 3.000 Meter Höhe (was ideal für Sommertouren ist), während sich die touristisch wenig erschlossenen Vorpyrenäen der Landkreise La Noguera, Pallars Jussà, Alt Urgell und Solsonès durch ihre tiefere Lage für- Herbst-, Winter- und Frühjahrstouren eignen.
Hier zeigt sich: Katalonien hat landschaftlich weit mehr zu bieten als die bekannten Strände. Wer erstmals in der touristisch relativ unerschlossenen Gegend landet, der traut seinen Augen kaum. Wie unüberwindbare Mauern erheben sich senkrechte Felsmassive zwischen den Apfel-, Birnen- und Pfirsichfeldern der Ebene von Lleida und dem Hochgebirge der Pyrenäen. Dazwischen laden kristallklare Stauseen UNESCOzum Baden im klirrend kalten Wasser oder zum Kajakfahren ein. Die Flüsse Noguera Pallaresa, Noguera Ribagorçana und Segre haben tiefe Schluchten gegraben, an deren hunderte Meter hohen Wänden nicht nur zahlreiche Greifvögel – darunter der seltene Bartgeier – nisten, sondern sich auch unzählige Möglichkeiten zum Klettern und Klettersteiggehen bieten.
Von Februar bis Ende April verwandelt sich die Ebene von Lleida zudem in ein rosa und weißes Blütenmeer. Die Obstblüte ist die schönste Zeit, um Radtouren auf den vielen landwirtschaftlich genutzten Wegen und Sträßchen der Ebene anzugehen.
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