Gozo ist eine kleine Insel im Mittelmeer, die unbekannter ist als ihre Schwesterinsel Malta. Doch gerade zum Radfahren eignet sich das nur dünn besiedelte Gozo bestens. Dabei entdeckt man dramatische Küsten, einsame Buchten, uralte Tempelanlagen und viele historische Orte.

Eben noch sind wir an Feldern voller Getreide vorbeigeradelt. Plötzlich aber endet das Land abrupt. Die Küste von Gozo fällt steil herab und vor der Insel sehen wir nur noch Meer, bis zum Horizont. Wir sehen raue Klippen, in denen Sturmtaucher nisten und davor durch die Luft kreisen. Unten schwappen die Wellen an die Felsen, ziehen sich zurück und kommen wieder angerollt.
Es ist ein faszinierendes Panorama, das wir von den Rädern aus eine Weile beobachten. Der Anblick ist beruhigend und hat fast etwas Meditatives – auch wegen der Ruhe. Denn auf diesem Streckenabschnitt treffen wir an diesem Vormittag keine anderen Menschen. »Genau das mag ich am Radfahren auf Gozo so«, sagt Guide Kevin Grech. »Wir sind schnell aus den Städten raus und können in die Natur eintauchen. Wir können Feldwege nutzen und zu entlegenen Buchten fahren, die für Autos unzugänglich sind.«
Was er damit meint, erleben wir bei unseren Etappen mit ihm immer wieder. Mal führt uns der 44-Jährige durch Städte und kleine Orte, zeigt uns prunkvolle Baudenkmäler und pittoreske Häuser. Kurz darauf aber sind wir schon wieder auf dem Land oder in der wilden Natur unterwegs. Urbane Atmosphäre und ländliches Flair, Kultur und Natur: All diese Aspekte sind auf Gozo keine Gegensätze, sondern lassen sich selbst auf kürzeren Distanzen bestens miteinander verbinden.
Gozo, das ist eine kleine Schwesterinsel von Malta. Sie liegt nur wenige Kilometer entfernt, ist aber nicht nur unbekannter als das Nachbar- Eiland, sondern eine Welt für sich. Während sich auf Malta das Leben in der dicht bebauten Hauptstadt Valetta konzentriert, geht es auf Gozo gemütlicher zu. Mit Victoria gibt es zwar eine eigene Hauptstadt, doch die ist um einiges kleiner als Valetta. Überhaupt findet man auf Gozo vor allem kleinere Orte – sowie viel unbesiedeltes Land und damit auch weite Natur.
Drehorte auf Gozo
Einer unserer ersten Stopps mit Guide Kevin sind die Sanap-Klippen im Südwesten der Insel. Die Luft ist warm und leicht salzig. Am Wegrand wachsen wilder Fenchel, Spargel und Rucola. Das eigentliche Highlight aber sind die Klippen selbst, die an der Küste entlang über 100 Meter in die Höhe ragen. Irgendwann steigen wir von den Rädern ab und schieben sie über den felsigen, unebenen Boden, bis wir einen Aussichtspunkt erreichen.
»Seht ihr die kleine Insel dort?«, fragt der 44-Jährige und zeigt Richtung Norden. »Das ist Fungus Rock, wo eine winzige Pflanze wächst, die vor Jahrhunderten als wichtiges Heilkraut galt.« Deswegen wurden am Ufer sogar Wachtürme erbaut, um die Insel mit dem wichtigen Gut bewachen zu können. Zuletzt wurden die Insel und die sie umgebende Dwejra-Bucht aus ganz anderem Grund bekannt. Denn dort wurde eine wichtige Szene für die Erfolgsserie »Game of Thrones« gedreht: die Hochzeit von Daenerys Targaryen und Khal Drogo.
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