Radeln nach Zahlen durchs Rheinland

Über 600 Knotenpunkte in der gesamten Radregion Rheinland ermöglichen es, eine Radtour ganz individuell zu planen und zu gestalten. Unser Autor Rainer Gottwald hat es ausprobiert – unter anderem auf dem Radweg Sieg.

TEXT/BILDER: RAINER GOTTWALD


Knooppunt. Lustiges Wort, irgendwo schon mal gehört … Stimmt! Auf einer Radtour in den Niederlanden hier um die Ecke – vom niederrheinischen Rheinland aus gesehen. Dieses geniale und einfache System von Schildern mit Zahlen an Kreuzungen und Abzweigungen von Radwegen liefert den Zweiradlern Daten zur Planung von Touren im Vorfeld und eindeutige Orientierung unterwegs. In Holland sprechen wir da von 35.000 Kilometern Radwegen, das ist einiges mehr als ein Maislabyrinth.

»Das machen wir auch!«, riefen die Städte und Kreise im Rheinland, die im Jahr 2011 gemeinsam einen Verein zur Unterstützung und Förderung des Fahrradverkehrs gründeten: den nicht gemeinnützigen, eingetragenen Verein »Radregion Rheinland e. V.«.

Rund um die kreisfreien Städte Köln und Leverkusen sowie die Regionen der umliegenden Kreise: der Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, der Oberbergische Kreis, Rhein-Erft-Kreis, der Rhein-Kreis Neuss und als Neuzugänge im Jahr 2024 die Landeshauptstadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann. Das klingt nach schwindelerregend viel Kreisverkehr, und wenn alle Anlieger unterwegs wären, könnte es ganz schön voll werden. Die Autobahnen sind es ja schon. Der Griff zum Fahrradlenker soll leicht gemacht werden: Rauf auf den Sattel oder rein in den Fahrradanhänger! Und das Auto mal stehen lassen.

So wie die 17 Millionen niederländischen Nachbarn auf ihren 22 Millionen Fahrrädern (es gibt tatsächlich mehr »fiets« als »fietser«, mehr Räder als Radfahrer) das Fietsen genießen, so sollen 8 Millionen Rheinländer und deren Gäste das Radfahren zur Naherholung und Fortbewegung nutzen können. Auf 4.000 Kilometern beschilderten Radwegen sowie mehr als fünfzig Themenradrouten. Tendenz: wachsend. Es ist schon ein kleines Wunder, was der Verein seit 15 Jahren über kommunale Grenzen hinweg und unter Berücksichtigung unterschiedlichster Interessen und Gegebenheiten leistet.

Den Beitrag lesen Sie auch in der Ausgabe 6/2024 des Bike&Travel Magazins.
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