Radlerland zwischen Bergen und Meer – Friaul-Julisch Venetien

Lust auf eine mehrtägige Fahrt mit viel Natur? Wie wäre es mit einer Reise von den Julischen Alpen bis an die Adria? Diese Route verzückt. Weil sich unterwegs die Landschaft mehrmals wandelt. Weil man sich neben gut ausgebauten Radwegen auf ruhige Pisten freuen darf. Und weil es auch an den Lagunen viel zu sehen gibt.

TEXT/BILDER: THORSTEN BRÖNNER

Die coolsten Verbindungen für Radler sind jene, die für Pkws unterbrochen sind. Wenn diese zudem durch eine spektakuläre Landschaft führen, dann schaltet das Herz ein paar Gänge höher. So ist es mit dem Pass Sella Somdogna. 1.392 Meter hoch zieht er sich vom Valbruna aus bergwärts.

12. September in den Julischen Alpen. Schnaufend zuckle ich die zehn geschotterten Spitzkehren zum Rifugio Fratelli Grego hinauf. Es ist ein Fahrrausch. Nicht wegen der Geschwindigkeit, die pendelt sich im einstelligen Bereich ein, nein, wegen der Natur. Der Bergwald atmet klare Luft aus und über den Wipfeln sticht die markante Montasio-Gruppe in den leicht bewölkten Himmel. Hinter der Hütte zieht sich ein Trail zum Pass.
Um 16:20 Uhr stehe ich oben. Das Licht der Nachmittagssonne zeichnet die Konturen der Berge. Sie öffnen sich Richtung Westen einen Spalt weit. Das asphaltierte Sträßchen stürzt zu Tal. Ich nehme es als Einladung, das Fahrrad rollen zu lassen.

KARNISCHE ALPEN
824 Meter tiefer beginnt anderentags das zweite Teilstück. Zeitig am Morgen ziehe ich von Pontebba dem Passo del Cason di Lanza (Lanzenpass) entgegen. Das einsame Sträßchen schneidet in die Karnischen Alpen. Die Flanken der Berge sind fast bis in die Gipfelpartie mit Nadelwald bedeckt.

Nach einer leichten Anfahrt wird die Passage steiler. Bis zu 18 Prozent. Da nichts los ist, fahre ich bergan Schlangenlinien. Alle paar Minuten anhalten. Verschnaufen. Umherschauen. Die 30 Kilometer lange Verbindung entstand als Militärstraße. In 1.537 Metern ist der Scheitelpunkt gemeistert. So steil es rauf ging, so steil fällt die Straße auf ihrer Westseite ab.

Ich bekomme Probleme mit den Bremsen. Selbst mit durchgezogenen Griffen entfalten sie kaum ihre Wirkung. Der Blick taumelt in die Tiefe. Unten rauscht der Torrente Chiarso durch eine enge Schlucht. Bei Tolmezzo sind die meisten Höhenmeter aufgebraucht. Ab hier geht es über die Ciclovia del Tagliamento.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2023 des GRAVEL Touren Magazins.
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