Radroute Banvallsleden

Zwischen Halmstad am Kattegat und Karlshamn an der Ostsee kann man über weite Strecken auf alten Bahntrassen quer durch Südschweden radeln. Unsere Autorin ist dem Banvallsleden von Alvesta bis Halmstad gefolgt und hat dabei ebenso »Natur pur« wie quirlige Städtchen und gastliche Herbergen erlebt.

TEXT/BILDER: KATJA GOLL

Es ist ein milder wolkenverhangener Abend im August, als wir nach neun Stunden Ostseeluft aus dem Bauch der Schweden-Fähre rollen. Am Bahnhof von Trelleborg nehmen wir für zwei Stationen die Bahn und radeln dann durch die eiszeitlich geprägte Hügellandschaft Skånes in Richtung Lund. Tags darauf sitzen wir im Öresundzug nach Alvesta, wo unsere Radwandertour auf dem Banvallsleden beginnt. Banvallsleden bedeutet soviel wie Bahndammsweg. Vor 25 Jahren hat die schwedische Fahrradgesellschaft SCS die stillgelegten Bahntrassen entlang der Route unter die Lupe genommen und ihnen touristisches Potenzial bescheinigt. Seither haben Kommunen und Touristiker gemeinsam mit dem SCS das Projekt, die alten Bahndämme zwischen Halmstad und Karlshamn als touristischen Fahrradweg auszubauen, vorangetrieben. Zwar läuft der Weg noch nicht durchgängig auf alten Bahntrassen, sondern nutzt ebenso Straßenabschnitte und Waldwege, doch ist der Charakter des Bahntrassenradelns vielerorts präsent. Am Bahnhof von Alvesta wird man von den roten Radwegweisern mit dem Fahrradsymbol und der Aufschrift Banvallsleden« abgeholt und aus der Stadt geleitet. Bereits nach wenigen Kilometern tauchen wir in das typische småländische Landschaftsidyll aus grünen Wiesen und Wäldern, von Steinen durchsetzten Kuh- und Pferde-weiden und den rot getünchten Häusern und Höfen mit ihren weiß lackierten Fensterrahmen ein.

Wir verlassen den Banvallsleden, um einen Abstecher zum See Åsnen und zum Freilichtmuseum Huseby Bruk zu machen. Auf dem Gelände wurde sehr früh, bereits ab 1630, eine Eisenhütte mit der Wasserkraft des Helgeflusses betrieben. Rund um die Hütte entstand ein Handwerkerdorf mit stattlichem Gutshof und Schloss. Bis 1930 wurde noch Sumpfeisen aus den Seen Salen und Åsnen verhüttet und ab 1869 soll mit dem Husebyfahrrad das älteste in Serie produzierte schwedische Fahrrad in Huseby entstanden sein. 155 der Räder wurden damals hergestellt und teilweise bis nach Indien exportiert. Heute kann man im Freilichtmuseum durch Ausstellungen und Gärten flanieren, oder im Trägård-Restaurant einkehren.

Webcode #5633

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2022 des Bike&Travel Magazins.
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