Hessen begeistert mit abwechslungsreichen Radwegen durch die Mitte Deutschlands! Von den Flusstälern an Rhein, Main und Lahn bis zu den waldreichen Höhen von Taunus, Vogelsberg und Rhön erstreckt sich ein vielfältiges Radwegenetz. Mittelalterliche Fachwerkstädte wechseln mit modernen Metropolen, während malerische Burgen von den Hügeln grüßen.

Wer Hessen auf zwei Rädern erkundet, wird von der Vielfalt der Landschaften überrascht. Zwischen Taunus, Rhön und Vogelsberg zieht sich ein Netz aus gut ausgebauten Radwegen durch mittelalterliche Fachwerkstädte, dichte Wälder und malerische Flusstäler. Die Hauptadern bilden die Flussradwege: An Rhein, Lahn, Main, Eder, Fulda, Werra und Nidda rollen Genussradler ohne große Steigungen durch abwechslungsreiche Landschaften. Besonders beliebt ist der Main-Radweg, der von Bamberg bis zur Mündung in den Rhein führt. Für Orientierung sorgt das hessische Radroutennetz mit Ziffern von R1 bis R9, das alle Regionen des Bundeslandes erschließt und Anschluss an überregionale Routen bietet.
Wer sportliche Herausforderungen sucht, findet sie am Vogelsberg, im Kellerwald, im Taunus mit dem 880 Meter hohen Großen Feldberg oder auf der 950 Meter hohen Wasserkuppe in der Rhön – Hessens höchstem Berg. Dazwischen laden Kulturperlen wie Marburg, Limburg, Wetzlar und Frankfurt mit ihren historischen Altstädten zu Pausen ein. Für Tagestouren eignen sich die gut ausgeschilderten Themenrouten wie der Vulkanradweg oder der Bahnradweg Hessen. Ob für einen Wochenendausflug oder eine mehrtägige Tour – das Radland Hessen verzaubert mit seiner unberührten Natur und einem Hauch von Märchenzauber, der in jedem Winkel des Bundeslandes zu spüren ist.
Edersee (50 km, 350 hm)
Fünfzig Kilometer, zwei Ufer, ein See: Die Edersee- Runde fordert die Waden und belohnt die Seele mit Ausblicken, die selbst Fotofilter überflüssig machen. Der Bahnhof Vöhl-Herzhausen markiert den Startpunkt einer der schönsten Tagesradtouren Hessens entlang des Edersees. Attraktionen säumen die Route: Der Baumkronenweg lockt, die 850 Meter lange Sommerrodelbahn begeistert, der Wildtierpark fasziniert. Naturfreunde durchstreifen unter Führung eines Rangers den Nationalpark Kellerwald-Edersee. Genießer gleiten mit der Ederseeschifffahrt über das Wasser. Und Radfahrer? Sie schwärmen von den naturnahen Wegen an beiden Ufern.
Von Herzhausen aus, wo die Eder in den gleichnamigen See mündet, rollen wir zunächst Richtung Osten. Kies knirscht unter den Reifen, Äste knacken. Rechter Hand wachsen Rotbuchen, Erlen, Eschen und Eichen ungestört der Sonne entgegen. Im Schatten ihrer weit ausladenden Kronen erobern Farne das Terrain. Bei Kilometer sechs erhebt sich die Staumauer. Von 1908 bis 1914 vermauerten Arbeiter beim Bau der 47 Meter hohen Edertalsperre 300.000 Kubikmeter Bruchstein. Der Zweck? Die Weserschifffahrt und den Mittellandkanal mit ausreichend Wasser zu versorgen. Nebenbei verbesserte man den Hochwasserschutz und erschuf einen Abenteuerspielplatz für Familien mit Kindern.
Der Radweg am Nordufer führt am Schloss Waldeck vorüber. Hinter dem Dorf Nieder-Werbe klettert die Route steil empor und erreicht fast 400 Meter Höhe. Auf der Westseite schlängelt sich die Fahrt von Bucht zu Bucht weiter. Vor dem Lenker entfalten sich dicht bewachsene Steilhänge, die aus dem Blau des Wassers emporsteigen. Der Weg folgt den sanft geschwungenen Halbinseln. Traumhaft, dieser Flecken Erde!
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