Im Hintergrund die Berge, daneben die gemächlich dahinfließende Drôme: Der Radweg »Vélodrôme« führt einmal durch das gleichnamige Tal im Süden Frankreichs. Naturtourismus wird hier großgeschrieben. Daher gehören ein Naturschutzgebiet, Bioprodukte und kleine, oft mittelalterliche Ortschaften zu den Entdeckungen.

Vor und neben uns plätschert das klare Wasser. Es rauscht und sprudelt und glitzert verführerisch im Sonnenlicht. Wir stellen die Räder ab, gehen hinunter zum flachen Ufer und halten die Hände hinein. Huch, ist das frisch! Also verzichten wir auf dieser Tour auf eine Badepause. Andere scheint das nicht zu stören: Sie sind viel mutiger und springen beherzt in den Fluss. Wir hingegen schwingen uns wieder auf die Sättel. Immerhin sind wir ja zum Radfahren hier – und die Drôme haben wir ohnehin meist im Blick.
Diese Etappe gehört zum »Vélodrôme«, einem Radweg, der einmal durch das Drômetal führt. Entwickelt wurde er erst vor ein paar Jahren, weswegen die Strecken bestens ausgebaut und beschildert sind. Er beginnt im westlichen Tal, wo die Drôme in die Rhône mündet. Dann leitet einen der »Vélodrôme« immer Richtung Osten, sodass man parallel zum Fluss unterwegs ist und zugleich die wichtigsten Orte und Dörfer erkunden kann.
Bio-Region in Frankreich
Das erste Zwischenziel für uns ist das Naturschutzgebiet Les Ramières bei Allex – und ein kleiner Abstecher vom Radweg. Hier ist der Pfad schmal und führt zwischen Bäumen und Büschen entlang. Die Räder ruckeln über Wurzeln und Kuhlen im erdigen Boden, aber es lohnt sich. Neben uns rauscht der Fluss etwas wilder und ungestümer entlang, während wir durch die üppig grüne Natur fahren. Kleine Salamander huschen über den Weg, Insekten surren vorbei, Frösche quaken und überall scheinen die unterschiedlichsten Vögel zu zwitschern, zu rufen und zu pfeifen. Allein die Zahl der Vogelarten in diesem Gebiet wird auf zweihundert geschätzt.
Der Weg führt hinaus aus dem Naturschutzgebiet, wo wir schon bald unseren nächsten Stopp erreichen: Bei »Pivoines Rivière« züchtet und verkauft Familie Rivière seit sechs Generationen bunte und oft sehr buschige Pfingstrosen. »Das mediterrane Klima in der Nähe der Berge und des Flusses ist dafür ideal«, erzählt Jean-Luc Rivière. Es gibt genau die richtige Mischung aus Trockenheit und Wasser, aus luftiger Erde und Sonneneinstrahlung. Überall leuchtet es rot, rosa, lila oder weiß – rund 800 Sorten wachsen auf dem Gelände. Damit gehört die Familie zu den größten Pfingstrosenzüchtern Europas.
Zurück geht es auf die Räder und Richtung Osten über den Radweg »Vélodrôme«. Es sind nur ein paar Kilometer, dann erreichen wir Crest. Bereits aus der Ferne sehen wir den riesigen Steinturm, der über der Stadt thront. Es ist der Turm der Burgruine Crest, mit über 50 Metern der höchste mittelalterliche Turm Frankreichs. Das wollen wir uns genauer anschauen und verlassen daher den Radweg. Wir radeln über eine Brücke, stellen die Räder am Ufer der Drôme ab und gehen zu Fuß weiter.
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