Slowenische Schätze

Die Adria, das Socatal und der Bleder See sind Touristenmagnete. Doch auch abseits davon bietet Slowenien auf kleinstem Raum ganz verschiedene und sehenswerte Landschaften, die für Radler gut zu erreichen sind. Thorsten Brönner kombiniert auf seiner Tour quer durchs Land die Küste mit Bergen und Ebenen. Dabei erkundet er versteckte Plätze und wenig bekannte Wege.

TEXT / BILDER: THORSTEN BRÖNNER


Gespannt stehen die weißen Pferde im Innenhof. Manche schnüffeln am Boden, die meisten haben einen fokussierten Blick. Sie spähen auf eine Baumallee. Es ist morgens kurz nach acht Uhr. Ich bin im Pferdegestüt Lipica im karstigen Südwesten Sloweniens. Die edlen Tiere wissen, was gleich kommt. Das Prozedere ist jeden Tag dasselbe: Arbeiter des Gestüts sperren mit Bändern die offenen Wege zwischen den Stallungen und den weiß angestrichenen Holzzäunen ab. Ein Durchgang bleibt erhalten. Alle Pferde traben in einer langen Reihe unter den ausladenden Kronen alter Laubbäume hindurch. Draußen auf der Weide gibt es viel Auslauf. Ein Hauch von Freiheit.

ADRIABIKE: DER SMARGDGRÜNE WEG
Diese Freiheit verspüre ich seit Tagen auf meiner Reise durch Slowenien. Los ging es am Ufer des Flusses Drau in Maribor, längs der EuroVelo 9 quer durch das Land bis an die Küste. Ruhige Passagen zierten die Fahrt. Sie glänzte durch die Hauptstadt Ljubljana und verzauberte mit der Postojna-Höhle.

An der Adria bildet Piran den Auftakt zum zweiten Abschnitt. Das Städtchen liegt am Adriabike-Radweg: 1.000 Kilometer, unterteilt in drei Strecken. Genießer folgen dem »Weg der Serenissima« von Koper nach Venedig oder dem »Händler und Bootsweg« von Venedig nach Ravenna. Meine Wahl fällt auf Nummer Drei, den »smaragdgrünen Weg« zwischen Triest und Kranjska Gora. Seinen Namen hat er wegen der Wasserfarbe der Soča erhalten. Der Fluss markiert das schönste Teilstück der 360 Kilometer langen Route.

VOM SOCATAL HINAUF IN DIE BERGE
Über den Radweg Parenzana geht es nach Triest und von dort aus hoch ins Karstgebiet. Der Begriff »Karst« bezeichnet einen steinigen, unfruchtbaren Boden. Statt Feldern prägen nackte Felsen oder dichte Wälder die Berge und Hügelzüge. Ab und zu sieht man an der Oberfläche eingesackte Trichter, sogenannte Dolinen. Wer Entdeckergeist mitbringt, hat seine Freude an den einsamen Straßen. Verborgene Flüsse und Höhlensysteme ziehen sich durch die Unterwelt.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 6/2022 des Bike&Travel Magazins.
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