Drei Länder, viel Grün und Tage, die kaum enden: Eine Radtour von Vilnius nach Tallinn führt durch eine Landschaft aus Wäldern, Wiesen und Wasser – und dann ist da noch der nordische Sommer, der im Juni seinen ganz eigenen Charme versprüht.

Zwei Uhr morgens in Vilnius (Litauen). Am Horizont zeugt bereits ein zarter Schein vom Beginn der Dämmerung. Wir stehen vor dem Vilnius Čiurlionis Airport, noch recht müde vom Nachtflug, aber voller Vorfreude auf das Kommende. Zwei Wochen lang haben wir nun Zeit, um in aller Ruhe das Baltikum – diese große, grüne Ebene, die sich über die ehemaligen Sowjetrepubliken Litauen, Lettland und Estland erstreckt – zu erkunden. Zwischen Rucksäcken, Plastiktüten und Radkartons schrauben wir unsere Mountainbikes zusammen. Wenig später rollen wir hinaus in die baltische Nacht und finden ein kleines Stück Wiese, das gut zwischen Büschen versteckt ist. Kein Zelt, kein großes Federlesen: einfach ins Gras fallen und schlafen.
Vier Stunden später weckt uns der rege Verkehr auf der nahen Hauptstraße. Rasch schwingen wir uns auf die Räder und gemeinsam mit zahlreichen erholungssuchenden Großstädtern lassen wir Vilnius hinter uns. Die dünn besiedelte Bilderbuchlandschaft Oberlitauens beginnt wenige Kilometer nördlich der Hauptstadt, und der Name hat nichts mit großer Höhe zu tun – wir sind schließlich im Baltikum –, sondern bezieht sich auf den Oberlauf der Memel, die durch die Region fließt.
Litauen: Wo die Ruhe beginnt
Sandige Kiefernwälder, grüne Weiden, dazwischen Dörfer, verstreute Höfe – und immer wieder blau schimmernde Seen in allen erdenklichen Größen. Litauen erinnert noch sehr an die Masuren in Polen oder auch an die Mecklenburgische Seenplatte. Meist liegen die Seen äußerst idyllisch in den tiefen Wäldern versteckt, und nur vereinzelt sind Angler oder Camper zu sehen. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, sodass wir unser Zelt jeden Abend an einem der ruhigen Seen aufbauen und nach den holprigen Fahrten über staubige Pisten voller Freude eine Runde schwimmen gehen.
Wir radeln durch den Nationalpark Aukštaitija, das grüne Herz Nordostlitauens und der älteste Nationalpark des Landes. Dichte Wälder mit jahrhundertealten Bäumen wechseln sich mit unzähligen glitzernden Seen ab, die durch schmale Bäche miteinander verbunden sind. Rund 70 Prozent der Fläche sind bewaldet und über 120 Seen liegen in der hügeligen Landschaft verstreut – darunter der Tauragnas, der tiefste See Litauens.
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