Über alle Berge

Radwanderung München–Venedig

Transalps gibt es einige, doch das ist der Klassiker: München–Venedig. Von der bayerischen Metropole geht es über den Brenner, durch das Pustertal und die Dolomiten ins Vèneto an die Adria. Die Radwanderung bietet das Erlebnis grandioser Alpenpanoramen und dem Kunstliebhaber die Begegnung mit Kultur.

042-049-muenchen-venedig-radweg

Text/Bilder: Joachim Zeller

»München-Venedig. Traumpfad über die Alpen. Jährlicher Wandertreff am 8.8., 8.00 Uhr in München-Marienplatz« – so vermeldet es ein kleines Schild, das auf der Parkbank angebracht ist, auf der wir uns bei der ersten Pause niederlassen. Wir sind aber nicht per pedes unterwegs, sondern wollen die Tour über die Alpen mit dem »Radl« bewältigen. Dem viel zitierten Motto »Der Weg ist das Ziel« schließen wir uns hingegen uneingeschränkt an.

München, bekanntlich die »nördlichste Stadt Italiens«, haben wir am Vormittag bei leichter Bewölkung verlassen und sind mit unseren Rädern gemächlich entlang der Isar unterwegs, die türkisgrün in ihrem Kiesbett plätschert. Gen Süden in der Ferne ist schon die Silhouette des nördlichen Alpenvorlands zu erkennen. Wir schauen durchaus mit Respekt auf die am Horizont liegende Bergkette. Aber in den kommenden Tagen sollte sich herausstellen, dass alles halb so wild wird.

Bad Tölz und Lenggries lassen wir hinter uns und folgen immer dem Isar-Radweg bzw. der identisch verlaufenden Via Bavarica Tyrolensis bis zum Sylvensteinstausee. Weiter ungestört auf ruhigen Nebenstraßen fahrend, genießen wir die waldreichen, hier noch flacheren Berglandschaften. Auf dem Weg zu unserer nächsten Station, dem Achensee, entscheiden wir uns für die parallel zur Bundesstraße B181 verlaufenden Waldwege. Da der Hinterreifen auf den Schotterwegen der steilen Anstiege keinen Halt findet, müssen wir unsere Räder einige Abschnitte schieben. Nach der Passierung der Grenze zu Österreich, die hier lediglich durch ein Schild angezeigt ist, ist der Achensee erreicht, der größte See Tirols.

Der Radweg schlängelt sich nun entlang des zehn Kilometer langen Gewässers. Natürlich können wir nicht an uns halten und springen ins erfrischende, allerdings auch eiskalte Nass. Entlang der Uferwiesen bieten sich lauschige Plätze für ein Picknick an. Wer mag, kann sich in Buchau oder in Pertisau einquartieren und im Rofangebirge oder im Karwendelgebirge, die im Osten und Westen den Achensee einrahmen, seiner Wanderlust frönen. Hinter dem Dorf Eben mit seiner Wallfahrtskirche geht es auf Schotterwegen über steil abfallende Serpentinen hinunter nach Jenbach.

Im breit sich hinziehenden Inntal angekommen, hätte es sich angeboten, nun den Inn-Radweg zu nehmen Wir wechseln jedoch auf die Südseite des Flusses, um möglichst der lauten Inntal-Autobahn zu entgehen. Auf kaum mit Autos befahrenen kleinen Landstraßen rollen wir an Schwaz und Wattens vorbei bis nach Hall, das letzte Stück wieder den Inn-Radweg nutzend. Die prächtigen, bestens restaurierten Bauten der historischen Altstadt zeugen vom Wohlstand, den Hall dem mittelalterlichen Salzhandel verdankt.

Den vollständige Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 6/2016 des Bike&Travel Magazins.

Jetzt im Online-Shop bestellen »

001-Titel-BT-6-16

 

Verwandte Beiträge

Nichts mehr verpassen.

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Mit News zu unseren Magazinen und zu vielen weiteren Produkten aus unserem Verlagsprogramm.