Urlaub mitten im Gemüsegarten – Vom Feld auf den Teller

Von Artischocke bis Zuckermais: Paradiesisch breit präsentiert sich die Obst- und Gemüse-Palette der Pfalz, deren Produkte so praktisch rund ums Jahr Saison haben. Das größte geschlossene Anbaugebiet für Freilandgemüse in der Bundesrepublik wird deshalb auch gerne »Gemüsegarten Deutschlands« genannt. Etwa 18.000 Hektar Fläche bewirtschaften Landwirte zwischen Worms im Norden und Wörth im Süden. Regionale Produkte, viele davon in Bio-Qualität, sorgen so in der Gastronomie und in der eigenen Küche für gesunde Lebensmittel. Zusätzliche Genuss-Perspektiven eröffnen über 2.500 Kilometer markierte Strecken zwischen Rhein und Wein, die die Region zum Radler-Paradies machen. Die Touren führen vorbei an Äckern und Feldern, Wiesen und Wäldern. Urlaub im Gemüsegarten ist also regionaler Genuss im doppelten Sinne.

Abb.: Fachenbach Medien; Pfalz Touristik e.V.

MIT DEM RAD ZUM BAUERNHOF
Das Motto »Vom Feld auf den Teller« kann man dabei wörtlich nehmen. So erschließt zum Beispiel der »Kraut-und-Rüben-Radweg« auf 140 Kilometern Länge, die natürlich auch in Etappen bewältigt werden können, nicht nur die Schönheit der Landschaft. Er führt zudem direkt zu bäuerlichen Cafés, Hofläden und Erzeugern. Etwa zum Schoßberghof im südpfälzischen Minfeld, der seit Mai 2013 zum Bioland-Verband gehört. »Ich will, dass die Leit ä bissl debei sinn«, erklärt Landwirtschaftsmeister Michael Groß in seinem warmen südpfälzischen Dialekt. Deshalb gehört seit 2015 eine Solidarische Landwirtschaft (Solawi) zum Hof, die das Dabeisein möglich macht. Rund 200 Familien, die sich gerne aktiv einbringen können, sind mittlerweile bei der Hofgemeinschaft von Erzeugern und Verbrauchern mit von der Partie. »Die Familien, die zu uns kommen, will ich ernähren«, betont Groß. Sie dürfen sich für einen Monatsbeitrag wöchentlich eine Gemüsekiste abholen. Und Besucher und Urlauber können die Lebensmittel im Hofladen einkaufen.

Abb.: Fachenbach Medien; Pfalz Touristik e.V.

ABWECHSLUNG AUF DEM SPEISEZETTEL
Auberginen, Bohnen, Erbsen oder Gurken. Karotten, Kartoffel, Kohlrabi oder Lauch. Rote Beete, Sellerie, Tomaten oder Zucchini. Die Vielfalt an Gemüsesorten sorgt, je nach Saison, für Abwechslung auf dem Speisezettel oder im Picknickkorb bei der Radtour. »Versorgungsstationen« in Form von Hofläden gibt es auch in den malerischen Dörfern, durch die die Radwege führen. Mancherorts, beispielsweise im Hofladen des Bauernhofes Kieffer im südpfälzischen Schweighofen, wird das Sortiment um zahlreiche Produkte erweitert. Von Apfelchips über Dosenwurst, Honig oder Marmeladen bis zu Traubensaft reicht das Angebot. Bei Kieffers, die eine rund 80 Tiere zählende Herde von Charolais-Rindern halten, kommt noch Fleisch hinzu. Neuerdings gehören auch fünf Bisons zum traditionsreichen Familienbetrieb. Auf Sicht soll die Herde auf rund 30 Tiere anwachsen. Das Fleisch der Wildrinder wird dann ebenfalls das Angebot im Hofladen erweitern.

Abb.: Fachenbach Medien; Pfalz Touristik e.V.

BEWUSSTE KÜCHE MIT HEIMISCHEM WILD
Apropos »wild«: Auch Wildbret, das Fleisch von Hirsch, Reh oder Wildschwein, spielt in der regionalen und bewussten Küche eine wichtige Rolle. Ganz besonders gilt dies, wenn sich zwei Brüder wie Mario und Michael Koch in der südpfälzischen Stadt Kandel die Jagd und die Zubereitung »teilen«. Mario, der ursprünglich über seine Deutsche Kurzhaarhündin Tessa zum Jagen gekommen ist, sorgt regelmäßig dafür, dass die Fleischkammer gut gefüllt ist. Der nahe Bienwald gilt als ausgesprochen wildreich. Im Restaurant des Hotels »Zur Pfalz« bereitet Michael dann Spezialitäten aus heimischem Wildbret zu. So serviert er zum Beispiel Rehrücken mit wildem Brokkoli, Kürbisspalten und Kartoffelplätzchen. Dabei versteht sich von selbst, dass auch das Gemüse frisch vom Feld auf den Teller kommt.

Abb.: Fachenbach Medien; Pfalz Touristik e.V.

VOM RHEIN ZUM WEIN RADELN
Regionaler Genuss, wie hier in der Südpfalz, ist eben typisch Pfalz. Gleiches gilt für die vielfältigen Verbindungen zwischen dem Gemüsegarten längs des Rheines und der Weinlandschaft am Fuß des Pfälzerwaldes. Auch das Radwegenetz lässt sich getreu des Mottos »Vom Rhein zum Wein radeln«, ganz nach persönlichem Geschmack, zu genussvollen Rundtouren verbinden. Wer angesichts bewegender Aktivitäten irgendwann so richtig Appetit bekommt, muss sich keine Sorgen machen. Auch in den Weindörfern locken Hofläden, Weinstuben und Gaststätten mit frischen Produkten aus der Region. Doch die Pfalz wäre nicht die Pfalz, hätte sie nicht selbst hier noch Überraschungen parat. So kann man zum Beispiel beim Biobetrieb Hofgut Ruppertsberg an der Mittelhaardt einen gefüllten Picknick-Korb bestellen. Kombiniert werden darin Köstlichkeiten aus Küche und Keller des Hofguts: Brot, Gemüse, Salate und Sandwiches sowie edler Wein von Bürk-lin-Wolf. Teller, Besteck und Gläser an einem schönen Platz zwischen den Weinbergen auspacken und schon ist der perfekte Genussmoment da. Wie sagte doch schon Voltaire (1694 – 1778), der französische Philosoph der Aufklärung: »Das Paradies ist da, wo ich bin.«

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