Nah beieinander liegen die zahlreichen Ausflugs- und Aktivitätenschätze in der Region Hall-Wattens. Der Naturpark Karwendel als Outdoor-Terrain befindet sich direkt vor der Haustür; weitere Abstecher in die alpine Welt, zum Beispiel in die Tuxer Alpen, sind direkt mit dem ÖPNV erreichbar. Kraftorte helfen schnell den Stress abzulegen, und wer Lust auf Flanieren durch geschichtsträchtige Gassen hat, wird in Hall fündig!
Prächtig baut sich das Karwendelgebirge vor uns auf, davor der schlanke Glockenturm der Pfarrkirche St. Nikolaus im Zentrum der Altstadt von Hall. Ausblicke beflügeln mich: egal ob von Türmen, Bergen oder sonstigen Aussichtspunkten. Der Aufstieg, die 192 Stufen hinauf in die Laterne, die oberste Etage des 45 Meter hohen Münzerturms, steht somit ganz oben auf unserer Liste.
Interessant aufbereitet ist hier im Museum »Münze Hall« die Geschichte, wie die Stadt ab dem 15. Jahrhundert zur Münzstätte und Drehscheibe der internationalen Finanzwelt wurde und die Entwicklung des Münzwesens wesentlich beeinflusste.
Anschließend sind wir verabredet mit Anita Töchterle-Graber, ausgebildetem Austria-Guide. Nicht weit entfernt von der Münze zeigt sie uns die Überbleibsel des ersten bedeutenden Wirtschaftszweigs der Region: die Saline, die 1256 erstmalig erwähnt wurde. Mehr als 700 Jahre war Hall Mittelpunkt für das weiße Gold, das im rund zehn Kilometer entfernten Karwendelgebirge abgebaut wurde. Die Sole wurde über eine Rohrleitung nach Hall transportiert, dort das kostbare Salz gewonnen.
1967 schlug die letzte Stunde für die Salzgewinnung; an die lange, erfolgreiche Historie erinnern heute noch einige Gebäudeinstallationen: Links der Innbrücke steht der eindrucksvolle ehemalige Verdampferturm, direkt angrenzend das frühere Salzlager, in dem bis zu 3.400 Tonnen Salz gelagert wurden sowie die alte Wohnsiedlung der Mitarbeiter, an den Häusern ist die Salzblüte noch deutlich sichtbar.
HALLER ALTSTADT – GEMÜTLICH UND CHARMANT
Dann leitet uns Anita hinauf in die kopfsteingepflasterte, denkmalgeschützte Altstadt, die auf einem Schwemmkegel umgeben von der rund 1,3 Kilometer langen Stadtmauer thront. Begeistert präsentiert uns die Hallerin ein besonderes Schmuckstück im mit Wappen und Zinnen verzierten Rathaus: Den historischen, holzvertäfelten Ratssaal, der frei zugänglich ist, wenn gerade keine Trauung stattfindet.