Im Höhenrausch mit Seilbahn und Wanderschuhen

Im Herzen der Zentralschweiz, am Vierwaldstättersee zwischen Luzern und Engelberg gelegen, eröffnet der Kanton Nidwalden fantastische Urlaubserlebnisse für Genießer und Gipfelstürmer. Weltweit einzigartig ist die Dichte der Bergbahnen – von der CabriO-Bahn aufs Stanserhorn bis zu den »Buiräbähnli«, die per Telefon angefordert werden, laden 40 Bergbahnen zum Mitfahren ein.

TEXT/FOTOS: BIRGIT-CATHRIN DUVAL

Ja, wo ist sie denn nun, die Gondel mit dem offenen Verdeck? In der Stanser Ortsmitte kann ich weder Masten noch Stahlseile sehen. Dort, wo ich die Bahn vermute, steht ein nostalgisch anmutendes rotes Häuschen mit einem Schild: Drahtseilbahn/funiculaire 1893. Tatsächlich beginnt die Fahrt in der modernen, weltweit einzigen Luftseilbahn mit offenem Verdeck, mit einer Zeitreise. Mein grünes Billett wird von Hand gelocht, danach heißt es Einsteigen in die offenen Holzwaggons der Standseilbahn.

Eine Glocke bimmelt, ein kurzer Ruck, die Fahrt beginnt. 1893 wurde die Stanserhorn-Bahn eröffnet – als erste mit Strom betriebene Bahn. Gleichzeitig war sie die steilste Standseilbahn und weltweit die erste ihrer Art, die ohne die bis dahin übliche Zahnradbremse betrieben wurde. Die Ingenieure setzten damals auf die neu patentierte Zangenbremse. Die vier Kilometer lange Strecke wurde in drei Sektionen mit eigener Betriebsstation und Elektromotoren unterteilt. Eine echte Meisterleistung.

Wie anno dazumal zuckeln wir im Schritttempo in den offenen Waggons eineinhalb Kilometer, zwischen Wiesen und Bauernhöfen bergwärts. Bis zur Station Kälti auf 710 Metern, an der wir zehn Minuten später eintreffen. Ab hier heißt es zurück in die Zukunft.

Umsteigen in die moderne, doppelstöckige Pendelbahn mit offenem Oberdeck. Jetzt ist Cabrio-Feeling angesagt, mit Wind im Haar geht es luftig hinauf. Der Ausblick wird mit jedem Höhenmeter atemberaubender. Direkt vor uns leuchtet tiefblau der Vierwaldstättersee, eingerahmt vom Gipfel des Luzerner Hausberges Pilatus zur Linken und der Rigi zur Rechten. In den sagenhaften Ausblick mischt sich dieses Gefühl, mit der Gondel aufwärts zu schweben. Die Tragseile sind anstatt über der Gondel, daneben angebracht. Dank spezieller Stabilisatoren gleiten wir ohne Schaukeln und Ruckeln über die Masten. Ein Blick in die strahlenden Gesichter der anderen Fahrgäste zeigt: Die Fahrt sorgt für ein erhöhtes Aufkommen an Glücks-Endorphinen.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 4/2023 des Reisewelt ALPEN Magazins.
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