Ab durch die wilde Mitte

Auf einer Länge von rund 210 Kilometern führt der Luchs Trail durch das größte naturnahe Waldgebiet der Alpenrepublik. Hier leben die scheuen Luchse, die vor einigen Jahren in den einsamen Alpenwäldern ausgewildert wurden. Gleich drei Großschutzgebiete durchschreitet der Wanderer auf seinem Weg durch die südlich von Linz gelegene Alpenkette. Und dann gibt es da noch eine Besonderheit: Wer mag, kann auf der Weitwanderung einen Gepäckservice für seinen Rucksack in Anspruch nehmen.

TEXT/BILDER: JOACHIM ZELLER

Der Luchs, wo ist der Luchs? Während ich so dahinlaufe und meinen Gedanken nachhänge, geht mir ab und an diese Frage durch den Kopf. Dabei weiß ich natürlich um die Unmöglichkeit, die scheue Großkatze jemals zu Gesicht zu bekommen. Denn wer hier im Nationalpark Kalkalpen unterwegs ist, der kriegt irgendwann den Satz zu hören: Du siehst den Luchs nicht, aber er sieht dich. Und trotzdem, nur ein einziges Mal der wunderschönen Raubkatze mit ihrem Backenbart und den spitzen Ohren zu begegnen, das wäre doch ein Glücksfall.

DER LUCHS TRAIL STEHT FÜR WILDNIS
Seit den 1960er Jahren bemüht man sich um die Wiederansiedlung des Luchses, der zuvor durch rigorose Verfolgung in beinahe ganz Westeuropa ausgerottet war. Heute wird der europäische Bestand auf immerhin um die 7.000 Exemplare geschätzt. In Österreich leben davon gerade einmal knapp 20 Tiere. Und so ist der nach dem Luchs benannte Trail ein Symbol. Der Weitwanderweg steht für Wildnis – ohne die der Luchs nicht existieren kann –, für Artenvielfalt und für die Vernetzung dreier waldreicher Schutzgebiete, nämlich dem Nationalpark Kalkalpen, dem Nationalpark Gesäuse und dem Wildnisgebiet Dürrenstein. Sie haben sich zu einem ökologischen Verbund für nachhaltigen Naturschutz und Tourismus zusammengeschlossen.

Und damit sind wir beim Weitwandern in einem der größten naturnahen Waldgebiete Österreichs, ja sogar ganz Mitteleuropas. Rund 210 Kilometer mit über 10.000 Höhenmetern warten auf die Wanderer. Ein Spaziergang ist der Luchs Trail mit seinen elf Tagesetappen demnach nicht. Aber er bietet eine Besonderheit, die wohl nicht ganz so häufig bei alpinen Weitwanderwegen anzutreffen ist. Wer sich die Sache etwas leichter machen will, der kann sich seinen Rucksack mit dem Taxi von Hütte zu Hütte, von Hotel zu Hotel transportieren lassen!

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 5/2022 des trekking-Magazins.
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