Auf dem Saar-Hunsrück-Steig

Deutschlands 16. Großschutzgebiet ist zwar noch keine zehn Jahre alt. Dennoch verbergen sich auf den Hunsrück-Höhen uralte Kulturdenkmäler. Wald zeigt sich in vielen Facetten, Wildkatzen bleiben unsichtbar und Trekkingcamps finden diejenigen, die am liebsten unabhängig durch die junge Wildnis stiefeln.

TEXT/BILDER: BEATE WAND

Die Füße wippen hin und her. Von der wellenförmigen Sinnesbank aus betrachtet, schweben sie mal über dem Wald, mal dippen sie in den Stausee. Der Blick rutscht förmlich runter aufs Wasser, das 200 Meter tiefer in der Primstalsperre schimmert. Vor ihrem schmalen Ende im Süden sammeln sich die Häuser von Otzenhausen, dahinter verlieren sich Hügel im Dunst. Die späte Nachmittagssonne wärmt angenehm, zieht nach einem kräftigen Sommerregen herrlich würzigen Geruch aus Boden und Buchenblättern.

Beim Aufstieg vom Keltendorf dampfte der Wald sogar. Weiter oben legen sich dicke, moosbehangene Eichenwurzeln quer über den Saar-Hunsrück-Steig. Immer mehr Steine spicken ihn. Kleinere und kantige Brocken, die bei jedem Schritt Aufmerksamkeit verlangen, während große, übereinander gepurzelte Gebilde am Wegesrand ablenken. Ein grauer Steinstreifen spurt zwischen höher wogendem, dick bemoostem Felsenmeer aufwärts, landet nach der Überquerung auf dem Plateau, wo die Sinnesbank einlädt, Platz zu nehmen und erst mal die Aussicht zu genießen.

Insgesamt legt der Saar-Hunsrück-Steig 410 Kilometer zurück. Der Weitwanderweg ist als Premiumweg zertifiziert und verbindet Perl an der Mosel mit Boppard am Rhein. Bei Etappe sechs zweigt noch ein Abstecher nach Trier, wo einst römische Kaiser residierten. Besonders wild zu sein versprechen die vier Etappen, die den Nationalpark Hunsrück-Hochwald auf etwa 70 Kilometern durchqueren. Über die höchsten Punkte von Saarland und Rheinland-Pfalz, den knapp 700 Meter hohen Dollberg und den Erbeskopf (816 m), streckt sich Deutschlands jüngstes Großschutzgebiet von Südwesten nach Nordosten, formt im südwestlichen Hunsrück einen länglichen Streifen um die Gebirgsrücken von Dollbergen, Hoch- und Idarwald.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 4/2024 des trekking-Magazins.
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