Der Berliner Höhenweg ist eine Mehrtagestour, die alle Register zieht: herrliche Landschaft im Naturpark Zillertaler Alpen, Blick auf Gletscher, Besteigung eines Dreitausenders und die Übernachtung in besonders schönen Hütten, darunter die denkmalgeschützte Berliner Hütte.

Mit dem Berliner Höhenweg ist es wie mit einer Party: Die wenigsten erleben den Anfang mit und längst nicht jeder bleibt bis zum Zapfenstreich. Dabei hat alles seinen Reiz! Es stehen noch die Sterne am Nachthimmel, als wir am Speicher Stillup losgehen. Aber wir wollen den Beginn der »Party« auf keinen Fall versäumen. Hoch über dem Stilluptal am Filzenboden beginnt der Berliner Höhenweg. Jeder normale Wanderer nutzt die Seilbahn hierher, um die 1.300 Höhenmeter zwischen Mayrhofen und dem Startpunkt kraftsparend zu überwinden. Aber unser ehrgeiziger Plan ist es, bei Sonnenaufgang schon an der Bergstation der Ahornbahn zu sein und durchzustarten.
Die erste Tagesetappe des Berliner Höhenwegs gilt als die längste und eine der anspruchsvollsten. Zehn Stunden beträgt die offizielle Gehzeit von der Ahornbahn über die Edelhütte zur Kasseler Hütte. Ein gemütlicher erster Tag zum Warmlaufen sieht anders aus! Dass wir im Laufe des Tages keinen einzigen Bergsteiger treffen werden, und erst recht niemanden, der vorhat, die komplette Runde zu gehen, ist daher kein Wunder.
Auf dem Waldweg über dem Stilluptal setzen wir Fuß vor Fuß. Nur nicht zu schnell loslaufen, ist unsere Devise. »Die Höhenmeter, die man morgens mit der Stirnlampe geht, die zählen nicht«, behauptet Andi. Es beginnt zu dämmern, wir erkennen die Silhouetten der Berge gegenüber. Bald kann man ohne Lampe wandern. Als wir an der Filzenalm über die Waldgrenze kommen, ist es hell genug, um die Quarktaschen auch zu sehen, die es als Kaloriennachschub jetzt gibt – das Auge isst mit!
An der Bergstation der Ahornbahn ist es noch still, wir queren hinüber in das große Föllenbergkar und schrauben uns hinauf zur Edelhütte. Dass die Höhenmeter mit Stirnlampe nicht zählen, will ich hier schon nicht mehr glauben. Wir genehmigen uns an der Hütte schnell eine Tasse Kaffee. Eine gute halbe Stunde ist es danach noch in die Popbergnieder, wie der erste Sattel heißt.
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